Lochte knackt den Weltrekord
Ryan Lochte hat die Weltrekord-Flaute an der Schwimm-WM in Shanghai auf beeindruckende Weise beendet und Michael Phelps eine weitere Niederlage zugefügt.

Lochte verbesserte seinen zwei Jahre alten Rekord über 200 Meter Lagen um 0,10 Sekunden auf in 1:54,00 Minuten. Michael Phelps, der seinem 26-Jährigen Landsmann schon am Dienstag über 200 Meter Crawl unterlegen war, blieb um 0,16 Sekunden hinter Lochte. Weit abgeschlagen sicherte sich Europameister Laszlo Cseh aus Ungarn die Bronzemedaille. Seine Zeit: 1:57,69.
In einem enorm spannenden Rennen wurde Lochte von Phelps regelrecht zum Weltrekord getrieben. Der 14-fache Olympiasieger hatte nach den ersten 50 Metern (Delfin) noch einen Vorsprung von sechs Hundertstelsekunden, bei der Wende vom Brust- zum Crawl-Stil nach 150 Metern lag er dann aber um 0,29 Sekunden zurück. Diesen Rückstand vermochte Phelps nicht mehr ganz wettzumachen. «Ich war zuversichtlich, dass ich ihn noch überhole. Doch mein Anschlag war wohl nicht so gut», vermutete Phelps. Lochte gab zu, den neben ihm aufkommenden Landsmann gespürt zu haben. «Ich hielt auf den letzten zehn Metern nur noch den Kopf runter und hoffte, dass es reicht.»
«Rekorde existieren, um gebrochen zu werden»
Lochte betonte nach seinem neunten WM-Triumph immer wieder, wie wichtig ihm die Verbesserung des Weltrekords war: «Das war ganz klar mein Ziel.» Er habe etwas erreichen wollen, das zuvor als unmöglich eingestuft worden sei. Vor dem 1. Januar 2010 waren innert zwei Jahren unglaubliche 255 Weltrekorde gefallen (Kurz- und Langbahn). Seit dem Ende der High-Tech-Ära mit den Auftrieb erzeugenden Neopren-Ganzkörperanzügen schienen die Weltbestmarken hingegen auf vielen Strecken in weite Ferne entrückt zu sein. «Rekorde existieren, um gebrochen zu werden», sagte Lochte, der schon im Dezember an der Kurzbahn-WM in Dubai zwei Bestmarken verbessert hatte, und fügte gleich noch an, dass «nun wohl auch andere Schwimmer merken, dass es eben doch möglich ist. Hoffentlich fallen also noch viele Rekorde.»
Phelps: «Bin frustriert»
Phelps gab nach seiner neuerlichen Schlappe im Oriental Sports Center in Shanghai zu, frustriert zu sein und suchte nicht nach Ausreden: «Ich kann nur wiederholen, was ich schon mehrmals sagen musste in dieser Woche. Ich bin einfach nicht so gut vorbereitet, wie ich es sein sollte. Ryan hingegen ist super fokussiert und perfekt vorbereitet. Dass er hier schneller war als in Rom, ist unglaublich stark. Im Hinblick auf die Olympischen Spiele in London muss ich zulegen.»
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