Leserbriefe: «Zu viel der Ehre» für den VCS
Das VCS nimmt Stellung zur Parksituation beim Shoppyland.

Stellungnahme des VCS
Wir vom VCS begrüssen es sehr, dass das Shoppyland die Einführung von Parkgebühren auf den 4. Oktober klar kommuniziert. Wir sind allerdings sehr erstaunt zu lesen, dass dies auf Geheiss des VCS geschieht. Zu viel der Ehre! Es wäre verwunderlich, wenn der VCS Investoren wie die Migros oder Obi zu etwas zwingen könnte. Wir haben einzig im Rahmen des normalen Baubewilligungsverfahrens darauf aufmerksam gemacht, dass die gesetzlichen Grundlagen erfüllt sein müssen. Was nun umgesetzt wurde, sind Vorschriften, die eine gesetzliche Grundlage haben und von der Baubewilligungsbehörde verfügt wurden.
Richtig ist allerdings, dass ohne den VCS die Gesetze möglicherweise nicht eingehalten würden und das Shoppyland anders behandelt würde als vergleichbare Zentren wie das Westside, das Wankdorfcenter oder die Einkaufsmeile in Lyssach.
Der VCS ist der Ansicht, dass 50 Rappen für zwei Stunden Parkieren eine moderate Gebühr sind. Die Tarife mit exponentiell ansteigenden Parkgebühren bei längerem Aufenthalt wurden von der Migros selbst festgelegt. Die Einnahmen aus den Parkgebühren werden laut Angaben der Migros für Kontrollen und für die Instandhaltung der Parkplatz-Anlagen verwendet.
Zweck der Parkgebühren ist, sich zu überlegen, ob der Gebrauch des Autos wirklich jedes Mal nötig ist oder ob es im Einzelfall Alternativen gibt. Man kauft ja schliesslich nicht jede Woche ein neues Bett. Das Shoppyland ist zu Recht stolz auf den eigenen RBS-Anschluss.
Christoph Junker, Präsident VCS Kanton Bern
Fakten werden ausgelassen
In seiner sogenannten Publireportage wirft das Shoppyland Schönbühl dem VCS vor, für die ab sofort zu entrichtenden Parkgebühren verantwortlich zu sein. Diese betragen für 2 Stunden sage und schreibe 50 Rappen, für 4 Stunden 1 Franken! Der Text impliziert, der VCS könne nach eigenem Gutdünken über Parkgebühren verfügen. Dass dem nicht so ist, wird im redaktionellen Teil derselben Ausgabe des «Bund» geklärt.
Der VCS hat dafür gesorgt, dass die Vorschriften des Umweltschutzgesetzes im Shoppyland umgesetzt werden. Im Jahr 2005 haben sich VCS und Shoppyland auf einen Kompromiss geeinigt, woraufhin der VCS seine Einsprache gegen die Baubewilligung für den Aus- und Umbau des Shoppylands zurückgezogen hat. Später hat sich der VCS sogar einverstanden erklärt, die Parkgebühren zu senken.
Von all dem steht in der Publireportage des Shoppylands nichts. Daraus wird deutlich, dass es dem Shoppyland in erster Linie darum gegangen ist, den VCS durch bewusstes Auslassen von Fakten zu diskreditieren.
Martin Zysset, Bern
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