Sweet Home: Kreativer wohnenLeben wie im Atelier oder im Theater
Lassen Sie sich von Ungewöhnlichem, Selbstgemachtem, Antikem oder spannenden Stilen zu kreativen Wohnideen inspirieren.

Es gibt unterschiedliche Arten, sich daheim wohlzufühlen. Doch ich bin überzeugt davon, dass es in superperfekten Wohnungen einfach schwieriger ist. Ich war in vielen Wohnungen, in denen es keine Bücher hatte. Oder nur wenige und diese noch nach Farben geordnet. Noch mehr Wohnungen haben weisse, leere Wände und dann ist da noch diese Phobie vor Teppichen, durch welche Wohnräume häufig wie leere Hallen wirken. Andere Zuhause haben strenge Einrichtungskonzepte und die Immobilität der Dinge lassen diese wächsern wirken. So soll diese kleine Sonntagsgeschichte dazu anregen, mehr Persönlichkeit und Leben in das eigene Daheim zu bringen, in dem wir gerade so viel Zeit verbringen. Kreativer zu werden und Freude am Spiel mit schönen Sachen zu bekommen.

Beginnen wir dort, wo vielleicht noch einige sind, wenn Sie diesen Sweet Home Blog lesen: im Bett. Dieses ist der Ort, wo man sich am sichersten fühlt, das eigentliche Nest der Wohnung. Denken Sie an die Vögel, die ihr Nest so wunderbar schmücken, um ein Weibchen anzulocken, und dann schauen Sie sich Ihr Bett einmal genau an. Alles weisse Wäsche, kein Bettüberwurf, keine Decken? Spielen Sie mehr mit dem Zufall, mit Farben und Mustern, mit Abwechslung. Betten können Sie anziehen, ihnen Outfits geben, einen Look verpassen und sie damit unverwechselbar machen. Plustern Sie es mit einigen Zierkissen auf, dann können Sie bequemer den Kaffee im Bett geniessen und dazu noch ein wenig lesen. Umgeben Sie das Bett mit Schönheit und Ablagen. Farbige Wände mit Bildern können helfen, hübsche Nachttischchen und Regale auch.

Das Zuhause kann auch zum ganz grossen Kino werden, das Sie vielleicht jetzt gerade so vermissen. Die Idee, einige antike Kino- oder Theaterstühle im Haus zu haben, ist verführerisch. Grosse Bilder oder Bildtapeten geben diesen die passende Umgebung. Wenn man wagt, mit Altem, Schrillem, Exzentrischem die Wohnung zu teilen, dann lässt das ganz viel Platz, um kreativ zu sein. Die Einrichtung wird toleranter und lässt Platz für besondere Dinge – wie zum Beispiel diese handbemalten chinesischen Lampions.

Und manchmal genügt ein Korbstuhl auch so, wie er ist. Er lockert alles auf und nimmt einer Einrichtung das Formelle. Ein Blick in Ateliers und Studios, wo Wohnen und Arbeiten verbunden wird, lohnt sich, um auch selbst ein wenig kreativer ans Einrichten zu gehen. Oft sieht man dort Bilder, die aufs Aufhängen warten, Bücher, die gestapelt sind, Objekte, die einfach nur schön sind und alles wirkt ein wenige wie «work in progress». Dieses Unfertige macht Einrichtungen lebendiger und aktueller. Meine Eltern waren nie richtig fertig mit einrichten. Immer, wenn sie es fast geschafft haben, dass alles perfekt ist, bekamen sie Lust auf einen neuen Stil. So war ihre Wohnung nie die typische Wohnung von älteren Menschen, sondern ihre ganz persönliche Wohnung, die, genau wie ihre Bewohner, immer in Bewegung und modern blieb.

Das Zentrum eines Ateliers oder Studios ist der Arbeitstisch. Dieser ist nun auch in jeder Wohnung wichtig geworden. Arbeiten daheim braucht einen Platz oder noch besser gleich mehrere. Lassen Sie sich von typischen Studiotischen inspirieren, die aus Holzböcken und Brettern zusammengebaut werden. Diese charmante Nonchalance passt in jede Wohnung. Und das, weil sie unfertig und improvisiert wirkt.

Da es heute um die Kreativität beim Einrichten geht, haben auch kreative Möbel einen Platz. Dieses Regal ist eine Massarbeit der Firma Devol Kitchen. Es zeigt eine Idee, die man mit ein bisschen Geschick sehr gut selber nachbauen kann. Verwandeln Sie ein altes Küchenbüffet, eine Vitrine oder einen Schrank in ein fantasievolles Kuriositätenkabinett.

Dieser fantastische Blumenhintergrund ist handgemalt. Das können nicht viele. Aber ein Innenleben mit einer Tapete auszukleiden, ist eine einfache Alternative für DIY-Amateure. Auch ist die Idee, aus einem alten Stück ein neues zu machen, befriedigend und sinnvoll in einer Zeit, in der wir zum schnellen Konsum verführt werden.

Denken Sie manchmal auch, dass Sie zwar viele schöne und interessante Dinge haben, aber diese zu wenig nutzen? Das bedeutet wohl, dass sie zu statisch eingeordnet sind. Bücher, die alphabetisch im Gestell stehen, nimmt man nur raus, wenn man etwas ganz Bestimmtes sucht. Bücher, die zugänglich und inspirierend verstaut sind, nimmt man eher zur Hand. Entscheiden Sie sich auch für tiefe Regale und stapeln Sie Bücher dort, wo Sie gerne sind. Stellen Sie Lieblingssachen so aus, dass Sie sie auch sehen: in kleinen Vitrinen, auf Podesten oder auch auf den tiefen Regalen.

Lassen Sie sich auch von anderen Orten zu Einrichtungsideen inspirieren: Blicken Sie zum Beispiel durchs Fenster in ein Cafè oder ein Hotel. Eine Sitzecke wie diese, aus einem hübschen, kleinen Restaurant, macht Lust auf gemütliche, intime Essen und ist ideal für kleine Wohnungen.
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