«Le Temps» muss sich neu erfinden
Die Westschweizer Zeitung baut Stellen ab und richtet sich neu aus. Die Qualität soll darunter nicht leiden, sagt der Chefredaktor. Daran gibt es Zweifel.

Valérie Boagno, Direktorin von «Le Temps», informierte die Redaktion diese Woche darüber, dass sich die wirtschaftliche Situation der Zeitung verschlechtert habe. Der Grund: «Die Werbeeinnahmen sind eingebrochen.» Aus diesem Grund sei man gezwungen, Personal zu entlassen. Wie viele Personen und welche Bereiche des Unternehmens betroffen sind, ist unklar. Verlässliche Quellen sprechen unabhängig voneinander von 18 Personen, die der Stellenabbau tangieren werde. Man versuche, nicht einfach Stellen zu streichen, sondern Pensen zu reduzieren, damit möglichst viele Journalisten weiterarbeiten könnten. Aktuell beschäftigt «Le Temps» 144 Journalistinnen und Journalisten, wobei die grosse Zahl über den tatsächlichen Stellenplan hinwegtäuscht, da eine grosse Anzahl Angestellter mit Teilzeitverträgen oder auf Honorarbasis ans Verlagshaus gebunden sind.