4:0-Sieg zum Playout-AuftaktLangnau gibt ein deutliches Statement ab
Der Kampf um den Ligaerhalt ist lanciert – und die SCL Tigers haben ihn angenommen. Im ersten Spiel gegen den HC Ajoie überzeugen sie im Kollektiv.

Eine Minute vor Schluss erhebt sich das Publikum in der Ilfishalle. Der warme Applaus, er dürfte Balsam sein für die Langnauer. Fünf Spiele hatten sie zum Abschluss der Qualifikation verloren, was dem Selbstvertrauen nicht eben dienlich war.
Nur ist das in diesem Moment nicht mehr von Belang. Weil Langnau in diesem ersten Spiel des Playouts ein deutliches Statement abgibt. 4:0 bezwingt es den HC Ajoie nach einem souveränen Auftritt. Natürlich, dass mit Aleksi Saarela, Cody Eakin und Vili Saarijärvi gleich drei Leistungsträger zurückkehren, hilft. Aber es sind nicht nur die Ausländer, die überzeugen, es überzeugt das Kollektiv.
Ein Start nach Mass
Manchmal kann eine Botschaft zum richtigen Zeitpunkt durchaus ihre Wirkung entfalten. Vor der Partie ziehen die Fans auf der Stehplatzrampe ein Transparent hoch, um auf den Ernst der Lage aufmerksam zu machen: «Traget z Trikot mit Stouz, spielet mit Härz, kämpfet bis zum Umgheie.» Und die SCL Tigers beginnen diese Partie denn auch beschwingt, setzen den Gegner früh unter Druck und sind präsent in den Zweikämpfen. Trainer Thierry Paterlini, der als Spieler einst nicht mit Körpereinsatz gegeizt hatte, meinte jüngst: «Im Playout geht es darum, dem Gegner in jedem Einsatz eine Nachricht zu übermitteln.» Und genau das tut seine Mannschaft.
Schon nach 15 Sekunden rüttelt Harri Pesonen mit einem wuchtigen Schuss am Torgehäuse. Nach eineinhalb Minuten steht dann Cody Eakin alleine vor dem Tor, scheitert aber an Ajoie-Keeper Damiano Ciaccio. Und selbst, als mit Pascal Berger ein Langnauer auf der Strafbank sitzt, sind diese gefährlicher – Pesonen verpasst jedoch die Führung ebenso wie Dario Rohrbach später. Wenn man den SCL Tigers in dieser Startphase etwas vorwerfen kann, dann ist es die Chancenauswertung. Doch sie lassen nicht locker und werden dafür belohnt. Nach nur sieben Sekunden im ersten Powerplay trifft Eakin mittels Abpraller zum 1:0 (12.).
Wer spätestens jetzt mit einer Reaktion der Ajoulots gerechnet hat, was zumindest der zahlreich angereiste Anhang getan haben dürfte, wird enttäuscht. Die Gäste zeigen sich nur selten in der Offensivzone, ja es dauert
gar bis zur Spielhälfte, ehe sie in Form eines Gerangels ein Lebenszeichen von sich geben. Da aber steht es nach Oskar Lapinskis’ Treffer schon 2:0.
Unglücklicher Ciaccio
Die Emotionen gehen in diesem ersten Spiel nur selten hoch. Wenn, dann aber richtig. Nach 35 Minuten liefern sich Tim Grossniklaus und Ajoies Valentin Pilet einen heftigen Faustkampf, worauf beide unter die Dusche geschickt werden. Wirklich gefährlich vor dem Tor wird Ajoie erst im letzten Drittel, doch Tigers-Goalie Luca Boltshauser pariert zweimal glänzend.
Etwas weniger glücklich agiert sein Gegenüber. Damiano Ciaccio, einst Aufstiegs- und Playoff-Held bei den Tigers, sieht sowohl beim 3:0 als auch beim 4:0 unglücklich aus. Wobei beim ersten Treffer Flavio Schmutz den Schuss von Sebastian Schilt noch leicht abfälscht. Beim vierten Gegentor allerdings lässt sich Ciaccio von Nolan Diem aus spitzestem Winkel erwischen. Denkbar, dass am Donnerstag in Pruntrut Tim Wolf im Ajoie-Tor stehen wird.
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