Nichts zu holen in DavosLangnau fällt auf den zweitletzten Rang zurück
Die SCL Tigers müssen gegen einen aggressiven, in rot spielenden HCD arg unten durch. Dank guter Chancenauswertung gibt es wenigstens «nur» eine 3:6-Niederlage.

Die einzige gute Nachricht für die SCL Tigers an diesem Abend: Sie sind in der offensive unglaublich effizient und nützen praktisch jede Torchance zu einem Treffer. Das Problem dabei: Sie kommen das ganze Spiel lang nur zu sehr wenigen Chancen, verlieren darum trotz grossartiger Schussquote deutlich 3:6.
Die Effizienz ist gerade zu Beginn unheimlich, die Tigers treffen gleich mit den ersten beiden Abschlüssen und liegen darum nach fünf Minuten trotz 3:10 Schüssen mit 2:0 vorne. Es gibt aber bereits da Anzeichen, dass das Ganze aus Langnauer Sicht nicht nur gut herauskommen könnte.
Zwei unglückliche Gegentore
Bitter für die Tigers: Trotz Davoser Dauerdruck steht ein umstrittener Treffer am Ursprung der Wende. Wahrscheinlich verlässt der Puck nach Thomas Wellingers geblocktem Schuss das Spielfeld und landet erst via Fangnetz hinter dem Tor bei Torschütze Andres Ambühl. Da auf die Schnelle aber auf keinem Kamerabild Klarheit zu erkennen ist, verzichten die Langnauer auf eine mögliche Coach’s Challenge.
Dieses 1:2 lässt die Partie komplett kippen. Davos drückt und drückt, sechs Minuten später führen die Bündner bereits 3:2. Zwei schöne Geschichten werden dabei geschrieben: Claude Paschoud (auch wenn es ein halbes Eigentor des Langnauer Verteidigers Miro Zryd ist) erzielt seinen ersten Treffer seit seinem dritten und endlich definitiven Comeback nach über dreijährigen Gehirnerschütterungs-Problemen. Und Jules Sturny, Ende Januar von den Tigers zu Davos transferiert, erzielt seinen ersten HCD-Treffer ausgerechnet gegen den alten Club.

Das Spiel bleibt durchwegs sehr einseitig: 26:3 Torschüsse nach dem 1. Drittel, 44:8 nach 40 Minuten. Aber Langnau liegt dennoch «nur» 3:5 zurück. Ein offensives Aufbäumen findet im Schlussdrittel dennoch nicht statt. Davos siegt 6:3, könnte noch höher gewinnen, gleichzeitig lassen die Bündner nur noch einen weiteren Schuss auf den fast das ganze Spiel lang unterbeschäftigten Sandro Aeschlimann im Tor zu. 54:9 lautet die Torschuss-Bilanz nach 60 Minuten – welch absurde Statistik!
Noch irritierender aus Langnauer Sicht ist aber die Art und Weise, wie viele der Davoser Schüsse zustande kommen: Immer wieder erkämpft sich der HCD gegen passive Langnauer den Puck in der Offensivzone und kommt sogleich zum Abschluss. Der spielerisch bessere Favorit, der dem Aussenseiter in kämpferischer Hinsicht den Schneid abkauft? Das dürfte den SCL Tigers in ihrer Lage nicht passieren.
Denn wegen des Lausanner Punktgewinns bei Ajoie werden die Emmentaler von den Waadtländern auf den zweitletzten Rang zurückversetzt. Nach der nun folgenden Nationalmannschaftspause wird sich der Strichkampf für Langnau noch mehr verschärfen. Es droht trotz einer lange Zeit über Erwarten guten Saison doch noch der Gang ins Playout.
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