Langläufer kämpfen gegen die FIS
In einem offenen Brief forderten zahlreiche Langlauf-Cracks drastische Änderungen im Umgang mit Russlands systematischem Doping.

Am vergangenen Freitag teilte die FIS mit, dass bis auf weiteres sechs russische Langläufer gesperrt werden. Dazu gab der Ski-Weltverband bekannt, dass Russlands nordischer Ski-Verband darauf verzichtet, den Weltcup-Final der Langläufer (16. bis 19. März) zu organisieren. Gemäss der FIS sind das die ersten Konsequenzen aus dem McLaren-Bericht.
Dennoch sind die Langläuferinnen und Langläufer noch nicht zufrieden. Aus ihrer Sicht wird mit den Dopingfällen zu nachsichtig umgegangen, weshalb zahlreiche Athleten einen offenen Brief an die FIS und das Olympische Komitee unterschrieben. Darin fordern sie unter anderem «strikte, schnelle, konsequente und transparente Sanktionen für alle Unterzeichner des Wada-Codes, die gegen den Code verstossen». Unterschrieben haben auch drei Schweizerinnen.
Der offene Brief, von XC-ski.de aus dem Englischen übersetzt:
Sehr geehrter Präsident Bach, Präsident Kasper, Mitglieder des IOK-Vorstandes und Mitglieder des FIS-Rats. Wir finden, dass der Umgang mit dem Nachweis des staatlich geförderten systematischen Dopings im McLaren-Bericht und anderen Dopingverstössen rund um die Olympischen Sommerspiele 2016 über mehrere Sportarten hinweg beunruhigend nachsichtig gewesen ist. Dies hat die Glaubwürdigkeit dessen, was es bedeutet, ein olympischer Sportler zu sein, beschädigt. Wir glauben, dass diese Nachsicht nicht zu einer Organisation wie dem IOK passt, das daran arbeiten sollte, den Sport sauberer zu machen.
Wir sind auch betroffen über Kommentare der FIS-Führung über Doping in unserem Sport. Wir möchten im Februar 2017 ein offenes Treffen mit Präsident Kasper bei den FIS-Ski-Weltmeisterschaften in Lahti beantragen, um über die Zukunft des sauberen Sports zu diskutieren.
Wir glauben, dass ein nachsichtiger Ansatz im Bereich Anti-Doping erlaubt, dass Betrug in unserem Sport weiterbesteht. Wir fordern stärkere Führung durch die FIS und das IOK, die dem sauberen Sport gewidmet werden soll.
So unterstützen wir, die unterzeichnenden Athleten des Skilanglauf-Weltcups, die folgenden Aussagen:
– Wir verdienen das Recht, auf einem dopingfreien Spielfeld zu konkurrieren, und fordern eine stärkere Führung durch die FIS, IOK und Wada, um dies zu erreichen.
– Wir unterstützen eine stärkere, unabhängige Welt-Anti-Doping-Agentur (Wada) mit der Macht und Autonomie, gegen die Unterzeichner des Wada-Codes im Falle ihrer Nichteinhaltung erhebliche Sanktionen zu verhängen.
– Wir erwarten strikte, schnelle, konsequente und transparente Sanktionen für alle Unterzeichner des Wada-Codes, die gegen den Code verstossen.
– Wir werden den Wada-Code nicht absichtlich verletzen und alle Massnahmen zur Aufrechterhaltung unterstützen.
Diese Erklärungen wurden von einem internationalen Komitee aus Weltcup-Athleten aus acht Nationen erstellt.
Alex Harvey, Bob Thompson, Tim Puiras, Devon Kershaw, Emily Nishikawa, Cendrine Browne, Olivia Bouffard-Nesbitt, Maya Macisaac- Jones, Julien Locke, Timothy Smith, Sam Greer, Knute Johnsgaard, Dahria Beatty, Lenny Valjas, Graeme Killick (alle Kanada), Laurien Van Der Graaff, Nadine Fähndrich, Heidi Widmer (alle Schweiz), Hannes Dotzler, Sebastian Eisenlauer, Sandra Ringwald, Thomas Wick, Steffi Böhler, Florian Notz, Victoria Carl, Valentin Mättig, Hanna Kolb, Thomas Bing, Jonas Dobler, Nicole Fessel, Katharina Hennig, Sofie Krehl, Julia Belger (alle Deutschland), Aino-Kaisa Saarinen, Sami Jauhojärvi, Martti Jylha, Jaakko Karjamaki, Jessica Lind, Raija Huotari, Ristomatti Hakola, Lari Lehtonen, Krista Pärmakoski, Perttu Hyvarinen (alle Finnland), Jean-Marc Gaillard, Maurice Magnificat, Clement Parisse, Clement Arnault, Robin Dullivard, Paul Goalabre, Baptiste Gros, Lucas Chanavat, Coraline Hugue (alle Frankreich), Virginia De Martin, Greta Laurent, Federico Pellegrino, Lucia Scardoni, Ilenia Defrancesco, Elisa Brocard, Francesco De Fabiani, Gaia Vuerich, Francesca Baudin, Giulia Sturz (alle Italien), Ragnhild Haga, Ingvild Flugstad Østeberg, Marit Bjørgen, Maiken Caspersen Falla, Astrid Jacobsen, Eirik Brandsdal, Sindre Bjørnestad Skar (alle Norwegen), Natalia Korosteleva, Elena Soboleva, Alisa Zhambalova, Daria Vedenina (Russland), Anna Haag, Teodor Peterson, Jens Burman, Ida Ingemarsdotter, Maria Nordstrøm, Stina Nilsson, Emma Wiken, Simon Andersson, Evelina Settlin, Maja Dahlqvist, Emil Joensson, Jonna Sundling, Jennie Oberg, Daniel Rikardsson, Martin Johansson, Charlotte Kalla, Hanna Falk, Linn Somskar (alle Schweden), Kikkan Randall, Noah Hoffman, Simeon Hamilton, Sophie Caldwell, Ida Sargent, Elizabeth Stephen, Kris Freeman, Caitlin Patterson, Sadie Bjornsen, Eric Packer, Rosie Brennan, Jessie Diggins, Andrew Newell (alle USA)
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