Lachsen ist die beste Medizin
Gabriel Vetter über pescatorische Wanderhuren.

Es klingt wie der Plot eines durchgeknallten Horrorfilms: «690'000 Lachse sind in Chile aus einer Zuchtfarm entwichen – das Problem: Sie sind vollgepumpt mit zwei Tonnen Antibiotika.» Was hier dermassen alarmistisch formuliert daherkommt, ist jedoch kein absurdes Untergangsszenario aus der B-Movie-Welt, sondern ein Titel in der traditionell unaufgeregten NZZ. Der Lachs-GAU zu Chile vereint aber auch alles, was es für eine saftige Apokalypsenstory braucht: Medikamente, entwichene Viecher, das offene Meer. Das Szenario ist quasi «Der Weisse Hai», «Frankensteins Monster» und «SRF Landfrauechuchi» in Personalunion.