Kushner gibt vier Treffen mit Russen zu
Der US-Senat hat Trumps Schwiegersohn zur Russland-Affäre befragt. Erste Details sind schon vor dem Treffen durchgesickert.

Donald Trumps Schwiegersohn und Berater Jared Kushner hat jegliche geheimen Absprachen zwischen dem Wahlkampfteam des heutigen US-Präsidenten und Russland abgestritten. Er habe sich nicht mit ausländischen Regierungen heimlich abgesprochen und wisse auch von niemandem aus dem Trump-Team, der dies getan habe, teilte Kushner am Montag vor einer Befragung in einem Senatsausschuss in einer elf Seiten langen Erklärung mit, die der Nachrichtenagentur AP vorlag.
Er habe nichts zu verbergen, erklärte Kushner. Laut dem Statement hatte er während des Wahlkampfs und der Übergangszeit im Weissen Haus bei vier Gelegenheiten Kontakt mit Russen gehabt. Keiner davon sei unangemessen gewesen, so Kushner. Er dementierte ebenfalls, dass Russen seine privaten Geschäfte finanziert hätten.
Der mit Trumps Tochter Ivanka verheiratete Kushner wollte die Erklärung bei Befragungen der Geheimdienstausschüsse des US-Kongresses verlesen. Am Montag war eine Befragung vor Mitgliedern des Ausschusses des Senats, am Dienstag vor demjenigen des Repräsentantenhauses angesetzt. Beide sollten hinter verschlossenen Türen stattfinden. Die Gremien ermitteln zu Russlands Einfluss auf den US-Wahlkampf und mögliche Absprachen zwischen Moskau und dem Trump-Team. Kushner ist der erste aus Trumps innerem Dunstkreis, der sich Fragen in der Affäre stellt.
Zu einem Treffen mit einer russischen Anwältin erklärte Kushner, dieses sei reine «Zeitverschwendung» gewesen. Sein Schwager Donald Trump jr. habe ihn eingeladen, dem Gespräch mit Natalia Weselnizkaja im Sommer 2016 beizuwohnen. Er sei spät zu dem Treffen dazugestossen und habe gehört, wie die Anwältin über Adoptionsangelegenheiten gesprochen habe. Er habe seinen Assistenten daraufhin per Textnachricht gebeten, ihn aus dem Gespräch herauszurufen.
Kushner beteuert seine Unschuld: «Ich habe keine Geheimabsprachen mit Russland getroffen»
Kushner: Nichts Spezielles besprochen
«Kein Teil des Treffens, an dem ich teilgenommen habe, hat irgendetwas über den Wahlkampf beinhaltet, es gab kein Folgetreffen, von dem ich weiss, ich erinnere mich nicht daran, wie viele Personen da waren (oder ihre Namen), und ich habe kein Wissen über Dokumente, die angeboten oder akzeptiert wurden», erklärte Kushner.
E-Mails hatten gezeigt, dass Trump jr. dem Treffen im Trump Tower in der Erwartung zugestimmt hatte, schädigende Informationen über Trumps Präsidentschaftsrivalin Hillary Clinton zu erhalten. Kushner erklärte dazu, er habe diese Mails bis vor kurzem nicht gesehen, ehe sie ihm von seinen Anwälten gezeigt worden seien.
Gleichzeitig dementierte Kushner Berichte darüber, er habe Gespräche über die Bildung eines geheimen Kommunikationskanals mit dem russischen Botschafter in den USA, Sergej Kisljak, geführt. Er habe im Dezember mit Kisljak im Trump Tower gesprochen. Dabei sei es jedoch um die Syrienpolitik gegangen. Auf Anfrage des Botschafters habe er sich ausserdem mit einem russischen Banker, Sergej Gorkow, getroffen. Dabei sei nichts Spezielles besprochen worden.
SDA/woz
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