Tanzhäppchen im grossen Haus vor leeren Rängen
Tanz – Made in Bern: Sieben Tänzer erproben die Kunst des Choreografierens.

Schön und verloren im staubigen Acker: Maria Demandt in der Choreografie «Dust» von Georgia Usborne.(zvg/Philipp Zinniker(
Man stelle sich das vor: Premierenabend im Stadttheater, und keiner geht hin. Die roten Plüschsessel unbesetzt. Im Zuschauerraum gähnende Leere. Der blosse Gedanke ist mehr als unangenehm. Und dann das: Bei der Premiere zu «Tanz – Made in Bern 4» bleibt der Zuschauerraum tatsächlich leer. Doch niemand regt sich auf. Wieso auch? Verlockend ist die Alternative, die sich das Ballettensemble ausgedacht hat. Es serviert seine Tanzhäppchen lustvoll am Familientisch. Die Tanzenden holen das Publikum zu sich auf die Bühne. So sitzt man im Rund auf rohen Sockeln statt auf rotem Samt, unnummeriert, und blickt an die nackte Backsteinmauer.