Die Coolness ist flüchtig
Für Bands war die Website Myspace das perfekte Schaufenster. Nun droht wegen Facebook das Aus.

In den Berufsberatungszentren dürfte dem Kunden mit dem Berufswunsch Musiker derzeit ein kleineres Careteam zur Seite gestellt werden. Die Aussichten auf Aufstieg und Gedeih in dieser Problembranche sind in den letzten zwei Jahren von schlecht auf sehr schlecht gesunken. Seit fast einer Dekade sucht die Branche vergeblich nach einem einträglichen Medium zur Verbreitung ihres durchaus gefragten Gutes. Konzerte sind längst nur noch für die etablierten Künstler lukrativ – und nun droht auch noch jener Plattform der Ruin, die in den letzten Jahren die Idee befeuerte, dass Musik auch ohne Hilfe der Industrie Aufmerksamkeit erlangen könnte. Myspace heisst dieses Internetschaufenster, das derzeit dramatisch Kunden und Renommee einbüsst – und diese Woche beschlossen hat, die Hälfte seiner Belegschaft zu entlassen.