Immer wieder – Tod auf dem Podium
Der plötzliche Tod des Dirigenten gestern im Luzerner KKL erinnert an frühere Fälle. Besonders gefährlich scheinen Wagners Werke.
Es geschah während Richard Strauss' «Alpensinfonie»: Der musikalische Gipfel war soeben erreicht, der Abstieg stand bevor, als der 59-jährige israelische Dirigent Israel Yinon vom Luzerner Podium stürzte; er starb trotz sofortiger ärztlicher Hilfe an den Folgen eines Herzinfarkts. Bereits zum dritten Mal hatte er die Junge Philharmonie Zentralschweiz, das Orchester der Luzerner Musikhochschule, geleitet; seine Spezialität waren die Werke von Komponisten, die von den Nationalsozialisten verfolgt und umgebracht worden waren. Viktor Ullmann, Hans Krasa oder Pavel Haas etwa hat er häufig auf seine Programme gesetzt; von letzterem hat er die tragikomische Oper «Sarlatán» auf CD eingespielt, deren Protagonist an einem Herzinfarkt stirbt.