Der Notfall als Glücksfall
Sonya Yoncheva wird derzeit gehypt wie keine andere Sopranistin. In der neuen «Traviata» im Zürcher Opernhaus übernahm sie kurzfristig die Rolle der Violetta. Die Nicht-Regie machte es ihr leicht.

Wenn Operndirektoren vor den Vorhang treten, um eine Besetzungsänderung anzusagen, wirken sie in der Regel zerknirscht. Nicht so Andreas Homoki vor der Premiere von Giuseppe Verdis «La Traviata»: Beschwingt, fast triumphierend, kündigte er an, was man nur einen Coup nennen kann. Da war doch im allerletzten Moment Anita Hartig krank geworden, die ihr Rollendebüt als Violetta hätte geben sollen. Und als Ersatz konnte die derzeit angesagteste Violetta überhaupt engagiert werden: Sonya Yoncheva.