Das triste Leben der Vokalmaschine
Keine Lebensfreude, keine Selbstbestimmung. Eine Vokalmaschine steht im Dienste eines despotischen Gesangslehrers. Funktionieren. Das ist ihr Lebensinhalt. «I, e, a, o, u!»
«Soll er doch verrecken», klagt die Vokalmaschine über ihren Meister, den Herrn Gesangslehrer. Damit verrät sie auch schon alles über ihr Innenleben. Mit einem sehnsüchtigen Lied, basierend auf dem 42. Psalm, besingen die fünf «Vokal-Protagonisten» ihr Elend. Dieses endet auf «Näher, mein Gott zu dir», was sofort die Frage um die Existenz Gottes aufwirft. Doch die Arbeitstüchtigen sind sich einig: Nein, es gibt nur den Herrn Gesangslehrer, ihren Meister. Und dieser ist grausam. Er peinigt und züchtigt sie, trichtert ihnen bedingungslosen Gehorsam ein. Ihr Wille ist gebrochen. Zu funktionieren, das ist ihre Aufgabe. Tag für Tag. «I, e, a, o, u!»
