«Es gibt keine Verfallskurve der Demokratie»
Der deutsche Historiker Paul Nolte hält Befürchtungen, die Demokratie stehe vor dem Zerfall, für unbegründet. Autoritäre Rückschläge wie gegenwärtig in Europa oder stockende Revolutionen wie in der arabischen Welt habe es immer schon gegeben.

Ähnlich wie die Aufklärung scheint die Demokratie nur ein dünner Firnis über den europäischen Staaten zu sein. Es braucht wenig, bis sie infrage gestellt wird, wie die Fälle Ungarn oder Russland zeigen. Für wie gefährlich halten Sie die aktuellen Bedrohungen dieser Demokratien? Geht das schon in Richtung Demokratur? Als Trend sehe ich das nicht. Aber sicher ist die Geschichte der Demokratie keine Autobahn zur Erfüllung totaler Freiheit, politischer Partizipation und zur Beglückung der ganzen Welt. Es hat immer Krisen und Rückschläge gegeben.