Calmy-Reys schillernder Scherbenhaufen
Die Neujahrskarte von Micheline Calmy-Rey sorgt für Kritik. Ist die Wahl des Sujets eine Frechheit? Ein Kommunikationsfehler? Redaktion Tamedia-Kulturchef Rico Bandle hat die Karte genauer angeschaut.
Weihnachtskarten seien noch immer beliebt, vermeldete die Post vor wenigen Tagen und präsentierte eindrückliche Zahlen: Bis zu 20 Millionen Briefsendungen transportiert die Post im Dezember täglich, doppelt so viele wie in anderen Monaten. Einige davon stammen aus dem Büro der angehenden Bundespräsidentin Micheline Calmy-Rey. Sie verschickt ihre Neujahrsgrusskarten, in denen es in drei Sprachen heisst: «Möge das kommende Jahr für Sie Glück, Zufriedenheit und Wohlergehen bringen.» Nicht, dass sie das Rätoromanische ignoriert, sorgt für Kritik, sondern das Sujet auf der Karte: Frauenfüsse in hochhackigen Schuhen, die auf einem roten Teppich Christbaumkugeln zertreten. Darunter heisst es: «Die Welt ist zerbrechlich. Tragen wir Sorge zu ihr!»