Kriegsschiffe und Kampfflieger im östlichen Mittelmeer
Die USA, Grossbritannien und Frankreich verfügen über vier Kriegsschiffe in der Region. Etwas Entscheidendes fehlt aber.
Seit Mittwoch sind Kriegsschiffe im östlichen Mittelmeer in Bewegung. Für den nächtlichen Angriff der Amerikaner und ihrer Verbündeten Grossbritannien und Frankreich waren genügend Einheiten vor Ort. Für eine längere kriegerische Auseinandersetzung fehlt aber etwas ganz Entscheidendes: Im Moment befindet sich kein US-Flugzeugträger in der weiteren Region, was unerlässlich ist für die längerfristige Versorgung im Einsatz befindlicher Militärflugzeuge.
Eine Übersicht über die Militäreinheiten der USA und ihrer Verbündeten sowie der Streitkräfte Russlands im östlichen Mittelmeer und Syrien.

Die US Navy ist mit zwei grossen Kriegsschiffen - den Zerstörern USS Donald Cook und der USS Porter - im östlichen Mittelmeer präsent. Beide Schiffe verfügen zusammen über 180 Startplätze für Raketen, die eine Reichweite zwischen 900 und 2500 Kilometer haben. Für Ziele im wenige Hundert Kilometer entfernten Syrien ist das mehr als ausreichend. Experten gehen davon aus, dass durch die beiden Schiffe bis zu 120 Marschflugkörper vom Typ Tomahawk gestartet werden können.

Auch die US Air Force kann von Flugzeugen aus Raketen abfeuern. Alleine auf dem Luftwaffenstützpunkt im türkischen Incirlik stehen bis zu 100 amerikanische Flugzeuge bereit. Ausserdem haben die USA in Al-Udeid in Katar Kampfflugzeuge stationiert.
Grossbritannien und Frankreich stehen den USA als Verbündete zur Seite. Konkret können die Briten mit einem Jagd-U-Boot aktiv werden, das sie dauerhaft im Mittelmeer stationiert haben. Das Boot, das eigentlich zu Verfolgungszwecken zur See ausgelegt ist, könnte circa 30 Marschflugkörper an Bord haben. Damit erreichen die Briten Ziele in einer Distanz von etwa 600 Kilometern. Die Briten könnten auch aus der Luft angreifen: Im zypriotischen Akrotiri hat die Royal Air Force etwa ein Dutzend Eurofighter sowie zehn Tornado-Jagdbomber stationiert.
Auch Frankreich kann aus der Luft und vom Wasser angreifen. In der US Air Base Al-Udeid im Emirat Katar haben die Franzosen Flugzeuge vom Typ Rafale stationiert, mit denen sie Ziele in Syrien angreifen können. Zudem wurde am Mittwoch bekannt, dass die französische Fregatte Aquitaine im Mittelmeer kreuzt. Das Kriegsschiff könnte gleichzeitig 16 Marschflugkörper vom Typ Scalp abfeuern.
Das mit Syriens Machthaber Assad verbündete Russland könnte militärisch antworten. Experten schätzen, dass die russische Militärpräsenz in der Region zwar in der Lage ist, begrenzten amerikanischen Raketenbeschuss abzuwehren. Schon bei stärkerem Raketenbeschuss aber könnte die russische Raketenabwehr überfordert sein. Die beiden russischen Raketenabwehrsysteme vom Typ S-400 in Syrien sind zwar technisch auf einem guten Stand. Bei einem Dauerbeschuss mit 60 bis 70 amerikanischen Marschflugkörpern gehen Experten aber davon aus, dass der Schutzschirm durchlässig wird.
Auch über Seestreitkräfte verfügt Russland in der Region. Von der Marinebasis im syrischen Hafen Tartus ist ein Flottenverband ausgelaufen. Dazu gehören, wie der Forschungsdirektor der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik, Christian Mölling, sagt, zwei russische Zerstörer und ein Jagd-U-Boot. Insgesamt sind die Kapazitäten der Russen in der Region aber sehr begrenzt. Ob sie ausreichen, um selbst einen Gegenschlag zu führen, ist fraglich.
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