Sozialpsychologin im Interview«Keine Vorurteile? Dann hätte unser Gehirn versagt»
Juliane Degner forscht zu den Annahmen, die wir über andere Menschen treffen. Ein Gespräch über Filterblasen, sexistische Automatismen – und positive Vorurteile.

Auch in Partnerschaften von zwei Persons of Color spiele Rassismus eine Rolle, sagt die Sozialpsychologin Juliane Degner, die ein Buch über die Funktion von Vorurteilen geschrieben hat.
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Frau Degner, erleben Vorurteile durch die sozialen Medien gerade eine Renaissance?
Das ist ein subjektiver Eindruck, den wir empirisch so nicht nachweisen können. Es scheint eine wellenförmige Bewegung von Phasen zu geben, in denen das Äussern bestimmter Ressentiments mehr oder weniger offen ist. Wir können aber nicht behaupten, dass Vorurteile zu anderen Zeiten nicht da gewesen wären.