Gas-Deal mit DeutschlandKatars Energieminister teilt gegen Habeck und LGBTQ aus
Saad Scherida Al-Kaabi sagt in einem Interview, der deutsche Wirtschaftsminister habe mit ihm nie über Menschenrechte gesprochen. Dem Grünen sei es nur um Gas gegangen.

Der katarische Energieminister Saad Scherida Al-Kaabi hat Änderungen im Umgang mit homosexuellen Menschen in seinem Land infolge der Fussball-WM eine Absage erteilt. «Wenn sie Katar besuchen wollen, haben wir kein Problem damit.» Aber: «Als Muslime glauben wir daran, dass LGBTQ nicht akzeptabel ist in unserer Religion», sagte Al-Kaabi dem Sender «Bild TV» in einem am Dienstag veröffentlichen Interview. «Das islamische Gesetz akzeptiert LGBTQ nicht.» Die englische Abkürzung LGBTQ steht für lesbisch, schwul, bisexuell, transgender und queer.
Internationale Kritik an der Haltung Katars in dieser Frage wies er zurück. «Der Westen will uns das diktieren, was er will», sagte er. Es werde verlangt, «dass wir als Kataris uns verändern müssen. Dass wir unsere Religion, unseren Glauben ändern müssen.» Dies sei «nicht akzeptabel».
Deutlich wurde er auch als es um den deutschen Wirtschaftsminister Robert Habeck ging. «Als er hier in Katar war, war das Einzige, worüber er gesprochen hat, ob wir mehr Gas liefern können.» Das Thema Menschenrechte habe Habeck laut Al-Kaabi dabei nicht angesprochen. Habeck dementiert das. Katars Flüssiggaslieferungen nach Deutschand sollen 2026 beginnen und mindestens 15 Jahre laufen. Jährlich sollen bis zu 2 Millionen Tonnen geliefert werden.

Der katarische Minister fand zudem, Habeck solle Katar gegenüber mehr Respekt zeigen. Mit der Aussage des Deutschen konfrontiert, wonach die WM-Vergabe nach Katar nur «durch Korruption erklärt werden» könne, sagte er: »Wenn man jemanden der Korruption beschuldigt, muss man Beweise vorzeigen. Man ist juristisch haftbar, wenn man sagt, dass jemand korrupt ist.»
SDA/nlu
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