Die Stadtberner Wahlen im LivetickerDer Erdrutschsieg der Frauen +++ Vorteil Rot-Grün nur dank Wahlberechnung +++ Die utopischen Träume der Alternativen Linken +++
Die Bernerinnen und Berner haben am Sonntag eine neue Stadtregierung und ein neues Stadtparlament gewählt. Alle Ergebnisse und Reaktionen im Nachrichten-Ticker.
Das Wichtigste in Kürze
Stadtpräsidium: Alec von Graffenried bleibt Stadtpräsident. Er erhält 34'930 von 42'764 insgesamt eingegangenen Wahlzetteln.
Gemeinderat (Stadtregierung): Rot-Grün verteidigt seine 4 Sitze und sichert somit seine Übermacht für vier weitere Jahre. Für die Opposition sitzt nach wie vor Sicherheitsdirektor Reto Nause (CVP) in der fünfköpfigen Stadtregierung. Neu in den Gemeinderat gewählt wird Marieke Kruit (SP).
Stadtrat (Parlament): Bei den Stadtratswahlen gab es nur marginale Verschiebungen innerhalb der Blöcke. Grösste Gewinnerin ist die GLP und ihre Jungpartei mit zusammen drei Sitzgewinnen. Sie sorgen für eine leichte Stärkung der Mitte. Im bürgerlichen Lager mussten FDP und SVP Federn lassen.
Alle Grafiken und Resultate in der Übersicht finden sie hier.
Zum Nachrichten-Ticker über die Lokalwahlen in Zollikofen, Münchenbuchsee, Worb und Burgdorf sowie über weitere Wahlen und Abstimmungen gelangen Sie hier.
Rotgrün verdankt die 4:1-Mehrheit im Gemeinderat auch dem Schweizer Physiker Eduard Hagenbach-Bischoff (1833–1910) auf den (unter anderen) das Sitzzuteilungs-Verfahren bei den National- und auch den Stadtberner Wahlen zurückgeht. Bei diesem Verfahren werden die grossen Parteien bevorteilt, die kleinen benachteiligt. Wäre die Sitzzuteilung im Gemeinderat nach einem neueren Verfahren durchgeführt worden, etwa dem einfachen Pukelsheim (wird z.B. bei den Wahlen in Winterthur angewandt), hätte sich die Sitzverteilung 3:1:1 ergeben. Der Unterschied besteht darin, dass es bei den neueren Verfahren keine Restmandate gibt, sondern die Sitze in der ersten Verteilung mit Auf- oder Abrunden zugeteilt werden. Im Beispiel der Berner Wahlen hiesse dies gerechnet nach dem einfachen Pukelsheim: Für FDP/SVP mit dem Wert 0,75 1 Sitz, für die Mitte mit 0,97 ebenfalls 1 Sitz, für RGM mit 3,2 drei Sitze. (bur)

Im frisch gewählten Stadtparlament hat die Alternative Linke neu drei statt zwei Sitze. Mit den linken Kleinparteien Partei der Arbeit (PdA) und Grün alternative Partei (GaP) kommen sie so auf fünf Stadträtinnen.
«Neu braucht es die GFL nicht mehr, um eine linke Mehrheit im Parlament zu haben», schreibt die AL in der Medienmitteilung.
Bereits gestern Abend kursierten in den sozialen Medien Berichte, die dieses Szenario für möglich erklärten. Bisher war es die Grüne Freie Liste (GFL) als Mittepartei, welche manche Entscheide nach links oder rechts kippen konnte. Mit der neuen Zusammensetzung ist dies laut AL vorbei, da nun keine Komprommisse mit der GFL ausgehandelt werden müssen - vorausgesetzt die Parteien SP mit Juso und Grünes Bündnis mit Ja! entscheiden einstimmig. Damit kommen die linken Parteien nämlich auf insgesamt 41 Sitze. (cgg)

Ein Dutzend Bisherige haben die Wiederwahl in den Berner Stadtrat verpasst. Einer von ihnen dürfte dem neuen Parlament trotzdem angehören.
Daniel Rauch landete bei der SP auf dem ersten Ersatzplatz und dürfte nachrutschen, weil Marieke Kruit in den Gemeinderat gewählt wurde. Kruit erzielte bei den Stadtratswahlen mit 22'497 Stimmen das beste Ergebnis sämtlicher 532 Kandidierenden.
Bei der SP landeten nebst Rauch noch drei weitere bisherige Stadträte bloss auf Ersatzplätzen: Ueli Fuchs, Szabolcs Mihàlyi und Johannes Wartenweiler. Bei der Grünen Freien Liste müssen Michael Burkard und Matthias Humbel ihren Platz im Rat räumen.
Bei der BDP traf es Lionel Gaudy, bei der SVP Niklaus Mürner und Daniel Michel.
Nur eine Frau wurde abgewählt: Die Freisinnige Barbara Freiburghaus. Ihr Schicksal teilt sie bei der FDP mit Thomas Hofstetter und Oliver Berger.
Kein Bonus für manche Promis
Mehrere Kandidierende mit bekanntem Namen verpassten den Sprung ins Parlament. Dazu gehört etwa alt Stadträtin Béatrice Wertli, die Kantonalpräsidentin der CVP, die künftig unter dem Namen «Die Mitte» auftreten wird.
Bei der SP musste sich Dominic Nellen, der Sohn der langjährigen Nationalrätin Margrit Kiener Nellen, mit dem siebten Ersatzplatz bescheiden. Angesichts der hohen Fluktuation im Stadtrat ist es aber möglich, dass er im Lauf der Legislatur nachrutschen kann.
In den Stadtrat gewählt wurde hingegen der Marketing-Mann Claudio Righetti, der bei der kriselnden BDP den Bisherigen Lionel Gaudy verdrängen konnte. (sda)

Die Stadtberner Politik wird noch weiblicher: Bei den Gemeindewahlen am Wochenende haben die Frauen im Stadtparlament ihre Mehrheit weiter ausgebaut. 55 von 80 Sitzen sind neu in Frauenhand.
Die weibliche Mehrheit im Stadtparlament erstaunt nicht, wenn man bedenkt, dass Bern seit Jahrzehnten eine rot-grüne Hochburg ist. Am Sonntag hat das Bündnis von Rot-Grün-Mitte seine Übermacht erneut demonstriert und den bürgerlichen Angriff locker pariert.
Zuletzt gehörten dem 80-köpfigen Berner Stadtparlament 46 Frauen und 34 Männer an. Nun sind es 55 Frauen und 25 Männer. Damit ist Bern weiterhin schweizweit ein Sonderfall unter den grösseren Städten.
Dem 125-köpfigen Zürcher Stadtparlament gehören nach Angaben des Bundesamtes für Statistik 41 Frauen und 84 Männer an, in Basel sind es 33 Frauen und 67 Männer. In der Westschweiz präsentiert sich ein ähnliches Bild: in Genf gehören 31 Frauen und 49 Männer dem dem Gemeindeparlament an, in Lausanne sind es 37 Frauen und 63 Männer.
Viele Männer verpassen die Wiederwahl
Aus den detaillierten Stadtberner Wahlergebnissen vom Sonntag wird ersichtlich, dass auffallend viele Männer die Wiederwahl ins Stadtparlament verpassten. Dafür wurden viele neue Frauen gewählt.
Mit einer reinen Frauenvertretung (10 Sitze) wird in Bern das Grüne Bündnis (GB) die neue Legislatur in Angriff nehmen. Das GB ist in Bern eine Hausmacht. Auf Kantonsebene gehört die Partei zu den Grünen. Für die SP werden 16 Frauen und voraussichtlich 5 Männer im Stadtrat sitzen. Für die in den Gemeinderat gewählte Marieke Kruit dürfte ein Mann nachrutschen.
Geschlechtermässig ausgeglichener geht es bei der Grünen Freien Liste zu mit vier Frauen und drei Männern sowie bei den Grünliberalen mit vier Frauen und fünf Männern.
Der Frauenboom beschränkt sich nicht nur aufs rot-grüne Lager. Auch die Freisinnigen warten mit einer starken Frauenvertretung auf. Ein einziger Parlamentarier wird dort Hahn im Korb sein.
Reine Männerbastionen bleiben dagegen die SVP mit sieben Sitzen und die BDP mit zwei Sitzen. Auch die JUSO entsendet zwei Männer ins Stadtparlament.
Doch nicht nur die Frauen konnten zulegen, auch die Jungparteien verbuchten Sitzgewinne. Die Junge Alternative, die Jungen Grünliberalen und die Jungfreisinnigen konnten je einen zusätzlichen Sitz für sich verbuchen.
Keine Frauenmehrheit gibt es hingegen in der Berner Stadtregierung. Ihr gehören wie bisher zwei Frauen und drei Männer an. (sda)
Ein langer und ereignisreicher Berner Wahlsonntag neigt sich dem Ende zu. Erstes Fazit: Die Bürgerlichen haben einmal mehr Niederlagen erlitten. Ihr Angriff auf einen Sitz im Gemeinderat ist gescheitert: In der Stadtregierung bleiben damit vier Sitze in Rot-Grüner-Hand. Die Bisherigen wurden wiedergewählt, Marieke Kruit (SP) beerbt Ursula Wyss.
Dieses Resultat ist ein rot-grüner Triumph und ein Debakel für Mitte-Rechts: Die Analyse zu den Gemeinderatswahlen (Abo).
«Eine eklatante Niederlage für SVP und FDP»: Politologe Gregor Lutz analysiert das Wahlergebnis im Interview (Abo).
Obwohl bei der Sitzverteilung in der Stadtregierung alles beim Alten bleibt, wird in der linkesten Stadt der Schweiz einiges anders: «Rot-Grün steht vor knallharter Prüfung», schreibt «Bund»-Chefredaktor Patrick Feuz in seinem Leitartikel (Abo).
Nach der Wahl ist vor der Direktionsverteilung: Übernimmt Teuscher nun Wyss' Verkehrsdirektion? Die Hintergründe (Abo).
Reto Nause (CVP) schafft die Wiederwahl nicht zuletzt dank der Mitte-Liste mit der GLP und der EVP. Für Nause hat sich die gemeinsame Liste also bewährt. Die GLP verpasst aber den Einzug in die Stadtregierung, will sich aber für 2024 in Stellung bringen. Lesen Sie hier mehr dazu (Abo).
Alec von Graffenried (GFL) wurde als Stadtpräsident wiedergewählt. Im Interview (Abo) äussert er sich zum neu zusammengesetzten Gemeinderat.
Ähnlich wie im Gemeinderat liest sich das Fazit zum Ausgang der Stadtberner Parlamentswahlen. Die Kräfteverhältnisse bleiben weitgehend gleich. Die GLP gewinnt drei Sitze, die Linke legt leicht zu, SVP, FDP und BDP verlieren.
Hier finden Sie eine erste Analyse der neuen Zusammensetzung des Stadtparlaments.
In den Gemeinderat hat es Neo-Politiker Claudio Righetti deutlich nicht gereicht. Er darf künftig aber im Stadtrat für die BDP Einsitz nehmen. Für seinen Sitz reichten Righetti 2'680 Stimmen.
Ebenfalls wieder im Parlament anzutreffen ist Thomas Fuchs (SVP). Er war bereits von 1995 bis 2002 Stadtrat, später Grossrat und für kurze Zeit Nationalrat.
Ein anderer Routinier hat es nicht nochmals geschaftt: GaP-Politiker Luzius Theiler. Stattdessen ging der einzige grünalternative Sitz an die Listenkollegin Simone Machado Rebmann.
Theiler hatte allerdings im Vorfeld angekündigt, auf einen allfälligen Sitz zu verzichten, sollte seine Partei nur einen Sitz erorbern.
Fokussiert auf die Lager im Stadtparlament gewinnt die Linke insgesamt leicht, die Mitte legt etwas zu, während die Rechte verliert.
Das Rot-Grün-Mitte-Lager um SP, Grünes Bündnis und Grüne Freie Liste (inklusive der Jungparteien JA und Juso) bleibt insgesamt gleich stark wie vor vier Jahren. Sie haben im 80-köpfigen Stadtparlament 43 Sitze.
Zulegen können hingegen die Parteien der ganz linken Opposition: Die Alternative Linke macht eine zusätzlichen Sitz. Die PDA und die Grün-Alternatie-Partei behalten je einen. Damit wächst die radikale Linke um einen Sitz.
Das Mitte-Rechts-Lager um SVP, FDP und Jungfreisinn verliert im Stadtparlament stark. Hatte das Lager bisher 18 Sitze, sind es neu nur noch 15. Einen neuen Sitz machte der Jungfreisinn.
Die Parteien in der Mitte um CVP, BDP, GLP und EVP legen im Stadtrat zu. Bisher hatte diese Parteien 15 Sitze, jetzt sind es neu 17. Der Zuwachs ist dank den Grünliberalen möglich. Auch deren Jungpartei erhält ein zusätzliches Mandat. Derweil muss die BDP erneut einen ihrer Sitze von bisher 3 abgeben. (mob)
Die Berner Stadtratswahl war auch eine Frauenwahl. Von den 80 Mitgliedern des Stadtparlaments sind neu 55 Frauen und 25 Männer. Insgesamt stieg der Frauenanteil damit von 54 Prozent auf 70 Prozent.
In der FDP-Fraktion etwa bleibt Tom Berger nach der Abwahl von Thomas Hofstetter und Oliver Berger der einzige Mann neben sechs Frauen. Beim Grünen Bündnis sind wie bereits in der letzten Legislatur alle zehn Gewählten Frauen. Für die SP sitzen neu 5 Männern und 16 Frauen im Parlament.
Anders bei der SVP: Alle sieben Gewählten sind Männer. Be der GLP sind von neun Sitzen fünf von Männern besetzt. (nfe/chl)
Die Verluste der Bürgerlichen in den Stadtratswahlen führt SVP-Fraktionschef Alexander Feuz auf die geschickte Siedlungspolitik von RGM zurück. Siedlungsmodelle mit grossen Gemeinschaftsräumen, kleinen Wohnungen und ohne Parkplätze ziehen die traditionellen bürgerlichen Wähler nicht an. In den Gemeinderatswahlen vermutet er, dass linksfreisinnige Wähler die Bürgerliche Liste mit Kandidierenden der Mitte-Liste panaschiert hätten oder direkt die Mitte Liste eingelegt haben. Wenig hilfreich sei zudem gewesen, dass der Hauseigentümerverband den Stadtratspräsidenten eingeladen und ihm ein Podium geboten habe, sagt Feuz. (bob)

«Mir hei fröid», sagt die GLP-Gemeinderatskandidation Marianne Schild zu den Wahlen, obwohl sie selbst den Sprung vom Stadt- in den Gemeinderat nicht geschafft hat. «Grandios» findet die Parteipräsidentin Gabriela Blatter das Wahlresultat.
Die GLP hat im Stadtrat drei Sitze zugelegt. Zusammen mit den Jungen Grünliberalen hat die Fraktion nun elf Sitze. Das gibt ihr deutlich mehr Gewicht im 80-köpfigen Gremium. Blatter sieht das als Auftrag an die GLP-Fraktion, sich stärker als bisher in die Stadtpolitik einzubringen. «Das Resultat zeigt, dass sich die progressive grüne Mitte bewährt hat.» Und Schild doppelt nach: «In vier Jahren werden wir den Gemeinderatssitz holen.» (nj)

Bei den Wahlen ins Berner Stadtparlament haben die bürgerlichen Parteien SVP und FDP Federn lassen müssen. Zu den Wahlgewinnern gehören die Grünliberalen und ihre Jungpartei. Sie legen drei Sitze zu.
Auf rotgrüner Seite ist es vor allem das Grüne Bündnis und seine Jungpartei, das vorwärts gemacht hat. Die SP musste einen Sitz abgeben.
Der Berner Stadtrat setzt sich in der nächsten Legislatur wie folgt zusammen:
Bern verzeichnet am Sonntag eine vergleichsweise hohe Wahlbeteiligung. Bei der Wahl des Stadtpräsidiums lag sie mit 50,5 Prozent trotz unspektakulärer Ausgangslage nur wenig hinter dem Wert vor vier Jahren als der Wahlgang viel offener war (51,7 Prozent). Die Wahlbeteiligung bei den Wahlen für die gesamte Stadtregierung lag am Sonntag bei 53,8 Prozent. Vor vier Jahren betrug sie nur rund 46 Prozent. (mob)
Der Handels- und Industrieverein Bern (HIV) bedauert, dass die Stimme der Wirtschaft in der Berner Stadtregierung weiterhin zu wenig stark vertreten sei. Er fordert daher vom stark rot-grün dominierten Gemeinderat einen aktiven Dialog.
«Das Ziel, die Wirtschaftskompetenz im Gemeinderat zu stärken, haben wir nicht erreicht. Der Gemeinderat in seiner neuen Zusammensetzung widerspiegelt die Realitäten in Bern zu unserem Bedauern nach wie vor nur ungenügend», heisst es in einer Mitteilung der Berner HIV-Sektion vom Sonntagabend.
Aus Sicht des Verbandes hat «zunehmender staatlicher Interventionismus und eine wirtschaftsunfreundliche Haltung des Gemeinderats» die städtischen Finanzen in Schieflage gebracht. Die hohe Standorts- und Lebensqualität in Bern müsse auch in Zukunft finanziert werden können. Dies gelinge nur mit einer starken, prosperierenden Wirtschaft. Dazu braucht es aus Sicht des HIV einen besseren Dialog der rot-grün-dominierten Stadt mit der Wirtschaft. (sda)
Zum ersten Mal unmaskiert – das ist der neue Berner Gemeinderat:
Marieke Kruit (SP), Michael Aebersold (SP), Alec von Graffenried (GFL), Reto Nause (CVP), Franziska Teuscher (GB).

Die grosse Überraschung des Abends. Die Bürgerliche Liste mit Bernhard Eicher (FDP) und Thomas Fuchs (SVP) macht keinen Sitz in der Berner Regierung. Doch wie kam es dazu? Im nun gewählten Gemeinderat sieht die Verteilung der Sitze nach Parteien wie folgt aus: 2 SP, 1 GB, 1 GFL, 1 CVP.
Die rot-grüne Liste erhielt insgesamt 63,7 Prozent der Parteistimmen (141'351 Stimmen) und bleibt damit mit vier Sitzen im Gemeinderat vertreten. Dies ist notabene das beste Resultat von Rot-Grün seit der Gründung der Allianz 1992.
Die Mitte-Liste kam auf 19,5 Prozent der Parteistimmen (43'132 Stimmen) und kann somit den Sitz von Reto Nause sichern. Die Liste des Bürgerlichen Bündnisses mit 15 Prozent verpassten einen Sitz im Gemeinderat aber relativ knapp, für einen sicheren Sitz hätten 16.6 Prozent Wähleranteil genügt. Die erreichten 15 Prozent sind dennoch enttäuschend: Vor vier Jahren schafften die beiden Parteien 22 Prozent, verteilt auf zwei Listen jedoch.

«Die Emotionen gehen hoch, ich hätte gerne meine Leute umarmt», sagt die frischgewählte Gemeinderätin Marieke Kruit (SP) – doch zu Coronazeiten müsse man die Emotionen «runtertemperieren».
Und so reagierte Kruit auf ihre Wahl:
«Wir haben zu wenig mobilisiert», sagt Gemeinderatskandidat Bernhard Eicher von der bürgerlichen Liste. Er sei «recht enttäuscht» darüber, dass er nicht gewählt worden sei, sagt er.
Der Moment der Wiederwahl: Reto Nause freut sich – den übrigen bürgerlichen Kandidaten bleibt nur, zu gratulieren:
Die nächsten vier Jahre wird Bern wiederum von nur einem Bürgerlichen und vier linken Gemeinderäten und Gemeinderätinnen regiert. Rot-Grün verteidigt somit die bestehende Übermacht von 4 Sitzen. Keinen Sitz erreicht die bürgerliche Liste – allerdings mit 15 Prozent Wähleranteil nur knapp.

Die Stadt wird in Kürze über das Ergebnis der Gemeinderatswahlen informieren. Um 21.45 Uhr wird die Resultatverkündung in diesem Ticker live im Stream zu verfolgen sein. (mas)
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