Kälte, Klage, Kirchenverbot
Eine Gruppe Iraner setzt sich in Bern mit einem Hungerstreik für Menschenrechte ein. Der Protest läuft harzig.
Fünf Tage sind vergangen, seit die rund 20-köpfige Gruppe iranischer Frauen und Männer etwas gegessen haben. Seit dem sie ihren Hungerstreik vor dem Gebäude des Bundesamts für Migration startete, ist viel passiert. Trotz eines Ultimatums zur Auflösung des Protestcamps in der Busschleife in Wabern, blieben die Protestierenden vor Ort. Die Polizei räumte in der Nacht auf Freitag das Lager.
Die Ziele, dass sich die Schweiz engagierter gegen Menschenrechtsverletzungen im Iran einsetzt und dass die Asylgesuch der Demonstrierenden schnell und positiv ausfallen, blieben unerreicht. Dafür gab es eine Strafanzeige von BernMobil. Die Organisation «Bleiberecht für alle» hofft, dass diese zurückgezogen wird. «Wir suchten keinen Hausfriedensbruch, sondern den Dialog mit den Behörden», heisst es in einer Mitteilung.
Auch in Kirche kein Asyl
Die Protestierenden, immer noch im Hungerstreik, wurden von der Kantonspolizei Bern in Polizeiwache Neufeld gebracht. Die Letzten wurden kurz nach Freitagmittag wieder entlassen. Die Gruppe fand dann Unterkünfte in der Reithalle und im Kirchgemeindehaus Johannes.
Wie es im Schreiben von «Bleiberecht für alle» heisst, haben die politische Flüchtlinge aus dem Iran am Sonntagmorgen dem Gottesdienst der Heiliggeistkirche beigewohnt und im Anschluss Kirchenasyl beantragt. Dieses sei abgelehnt und die Gruppe sei durch die Polizei aus der Kirche vertrieben worden. Auch in der Dreifaltigkeitskirche hätten die Iraner kein Asyl gefunden und seien weggewiesen worden.
Am Montag will die Gruppe vor dem Bundeshaus versuchen ein Gesprächstermin mit Bundesrat Didier Burkhalter und BFM-Direktor Mario Gattiker zu bekommen. Würde das klappen, sei das das Ende des Hungerstreiks, heisst es in der Mitteilung weiter.
pd/mer
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch