Iran will Angriffsverbot
Irans neuestes Anliegen lautet: Angriffe auf Atomanlagen sollen weltweit verboten werden. Das will Teheran im September der Generalversammlung der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) vorschlagen. Weil Israel Luftangriffe gegen iranische Atomanlagen nicht ausgeschlossen hat, vertraten Diplomaten die Ansicht, dass das Ansinnen darauf abziele, Druck auf Israel auszuüben. Der iranische Vertreter bei der IAEA in Wien bestritt dies, Iran fürchte sich nicht vor Israel, sagte er.Militärs für PräventivschlagIsraels Kampfjetpiloten haben in letzter Zeit öfter Langstreckenflüge trainiert – ein demonstratives Zeichen, dass die israelische Regierung sich die Option eines Militärschlags gegen Irans Atomanlagen vorbehält. Dass die Iraner sich im Dialog von ihren nuklearen Ambitionen abbringen lassen, daran zweifelt nicht nur die rechte Regierungskoalition Israels. Freilich läuft Ende September das Gesprächsangebot von US-Präsident Barack Obama an Teheran aus. Sollte das iranische Regime nicht darauf eingehen, gilt es abzuwarten, ob der Uno-Sicherheitsrat scharfe Sanktionen gegen das Land verhängt. Der israelische Sicherheitsexperte Guy Bechor etwa liebäugelt mit einem Embargo für den Verkauf von raffiniertem Öl an Iran. Sollten Sanktionen nicht greifen, so plädieren israelische Militärexperten, bleibe keine Wahl als ein Präventivschlag.Möglicher Alleingang IsraelsWeil ein solcher Angriff unkalkulierbare Risiken für den gesamten Nahen Osten birgt, sind die USA dagegen. Laut der israelischen Zeitung «Maariv» hält man in den höheren Rängen der israelischen Streitkräfte aber einen Luftangriff auf iranische Atomanlagen auch ohne Koordination mit Washington für machbar. Israel könne damit Irans Atomprogramm «erheblich hinauszögern». Die Militärs fürchten allerdings, dass die Zeit für diese Chance auslaufe, da Iran längst dabei sei, seine Atomstätten zu tarnen und baulich zu verstärken, um sie gegen eventuelle Angriffe zu wappnen. Inge Günther, Jerusalem>
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