In Genf wird Schweizerdeutsch Pflichtfach
Im Kanton Genf wird Schweizerdeutsch ab 2012 zu einem offiziellen Schulfach. Nicht alle zeigen sich erfreut über den Entscheid.

«Los geht der Schweizerdeutsch-Unterricht definitiv im Sommer 2012», sagt Erziehungsdirektor Charles Beer zur Zeitung «Der Sonntag». Obligatorisch Schweizerdeutsch lernen müssen alle, die das Schwerpunktfach «moderne Sprachen» auf Sekundarstufe belegen. Diese Schulstufe heisst in Genf «Cycle d'orientation», die Schüler sind rund 12 bis 15 Jahre alt.
Während zweier Schuljahre werden sie eine Lektion pro Woche Schweizerdeutsch büffeln müssen. «Primäres Ziel ist es, die Schüler für das Schweizerdeutsch zu ‹sensibilisieren›.» Es gehe nicht darum, dass sie danach perfekt «Züridüütsch» oder «Berndüütsch» sprechen. Das Hörverständnis soll gefördert und die Kommunikation mit den Deutschschweizern erleichtert werden, sagt Beer. Eingeführt werde das neue Fach auf Kosten von Latein, das neu erst ab der 10. Klasse gelehrt werde.
Neue Lehrer gesucht
Denn: «Wer gut Deutsch spricht, versteht noch lange kein Schweizerdeutsch.» Und das «suisse allemand» sei nun mal die Sprache, die in unserem Land mehrheitlich gesprochen werde. Für das neue Fach müssten die Schulen neue Lehrer einstellen, geplant seien zudem Austauschwochen in Deutschschweizer Schulen.
Nicht alle seien erfreut über das neue Fach. «Die Schüler lernen bereits Französisch, Englisch und Hochdeutsch. Eine weitere Sprache ist zu viel, von den Schülern wird schon genug verlangt», sagte Michel Beytrison von der Walliser Dienststelle für Unterrischtswesen zu «Le Matin».
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