In Einsiedeln war es so weiss wie im Winter
Eine starke Gewitterzelle ist gestern über die Schweiz gefegt. Regen, Hagel, Blitz und Winde sorgten für grosse Verwüstungen. Die Hagelversicherung rechnet mit zwei Millionen Franken Schaden
Nach der heftigen Gewitterfront von gestern haben Experten und Betroffene eine erste Bilanz gezogen: Sturm und Hagel dürften nach Schätzungen Sachschäden in mehrstelliger Millionenhöhe hinterlassen haben.
Allein die Schweizerische Hagelversicherung rechnet mit bis zu 500 Schadensmeldungen und einer Schadenssumme von rund zwei Millionen Franken. Betroffen waren das Entlebuch, die Zentralschweiz, Einsiedeln, der obere Zürichsee, das Toggenburg und Appenzell, wie ein Sprecher der Schweizerischen Hagelversicherung eine Meldung von Radio 1 bestätigte.
Auch bei den privaten Versicherungen und bei den kantonalen Gebäudeversicherungen liefen heute die Telefone heiss. Die Gebäudeversicherung Luzern rechnet mit mehreren hundert Schadensmeldungen, bei der Gebäudeversicherung Zug sind es über 200. Allianz Suisse und AXA Winterthur rechnen ebenfalls mit Millionenschäden.
Hagel zerschlug Fenster im Kloster Einsiedeln
In Einsiedeln SZ war es nach dem Hagelschlag zeitweise so weiss wie im Winter. Die Hagelkörner zerschlugen auch mehrere Fensterscheiben im Kloster. Zahlreiche Strassen in der Innerschweiz waren auch am Freitag noch nicht passierbar.
Weniger stark war die Wirkung der Gewitterfront in der Ostschweiz. Der Sturm entwurzelte zwar Bäume, aber die Schäden in den Kantonen St. Gallen und Appenzell sind laut den Gebäudeversicherungsanstalten eher gering.
Unter dem Nasswettereinbruch leiden nun auch die Veranstalter von Open Air-Events. So musste die Premiere des Musicals «Die Schwarzen Brüder» auf der Seebühne in Walenstadt SG bei Halbzeit abgebrochen werden. Auch die Verdi-Oper «Aida» konnte nur teilweise auf der Seebühne in Bregenz am Bodensee gespielt werden. Für das letzte Viertel zügelte das Ensemble ins Festspielhaus, wo allerdings nur 1600 der 7000 Besucher Platz fanden.
Die weiteren Wetteraussichten:
Freitag
Bis Freitag hat uns die Störung von Frankreich her erreicht. Somit verläuft der Freitag im Norden vielfach bewölkt, zeitweise nass und spürbar kühler mit maximal 19 bis 20 Grad. Die höchsten Temperaturen werden am Freitag noch im Tessin erreicht, aber auch dort gehen Gewitter nieder.
Wochenende
Am Wochenende liegt der Alpenraum dann in einer Nordwestströmung, die die feuchte Luft am Alpennordhang staut. Somit hat es vom Berner Oberland über die Zentralschweiz bis nach Nordbünden viele Wolken, und es fällt vor allem am Samstag noch Regen. Schneeflocken gibt es in den Bergen ab 2300 bis 2600 Metern.
Im Flachland zeigen sich bis Sonntag auch sonnige Abschnitte. Mit Temperaturen von etwa 20 Grad kann aber definitiv nicht mehr von Badewetter gesprochen werden. Dieses findet man mit Nordföhn hingegen im Tessin, wo die Sonne das Quecksilber weiterhin auf 30 Grad treibt. Die Fahrt in den Süden lohnt sich in diesem Fall also!
Wochenstart
Anfang Woche geht es dann langsam wieder aufwärts, und spätestens am Dienstag meldet sich der Sommer auch im Norden mit Sonnenschein und Temperaturen um 25 Grad zurück.
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