In den Dunkelkammern hinter den Alltagskulissen
«Im Keller», der neue Dokumentarfilm von Ulrich Seidl, leuchtet in österreichische Souterrains und menschliche Seelennischen hinein.

Wahrscheinlich sind die zwei burgenländischen Blasmusiker und Gemeinderäte, die in Ulrich Seidls Film «Im Keller» unter einem Hitlerbild ein Prosit auf die Gemütlichkeit singen, keine wirklichen Nazis. Auch kommts vermutlich nicht jeden Tag vor, dass sie sich besaufen und schlechte Witze machen zwischen den Hakenkreuzen und SS-Ehrendolchen im Keller des Ochs Josef, der möglicherweise ebenfalls kein wirklicher Nazi ist, sondern nur ein polizeinotorischer Nostalgiker nach der braunen Zeit.