Immer Ärger mit Nacktkontrollen
Trotz mehrmaligen Beanstandungen handelt sich die Polizei immer wieder Kritik ein, Leibesvisitationen unverhältnismässig anzuwenden. Bei SP-Stadträtin Annette Lehmann löst das «Hilflosigkeit und Wut» aus.
Das Vorgehen, dass Verdächtige sich auf dem Polizeiposten nackt ausziehen müssen, ist heikel. Doppelt heikel, wenn die Leibesvisitationen im Zusammenhang mit einer politischen Aktion vorkommen, dreifach heikel, wenn es Minderjährige betrifft. Dies war der Fall bei einem Polizeieinsatz vom vergangenen Samstag, als die Polizei eine Gruppe Protestierender gegen die Miss-Schweiz-Wahl auf dem Bundesplatz abführte, darunter eine 17-Jährige. Nach Kritik an der Verhältnismässigkeit des Vorgehens hat die Polizei nun selbst angestrengt, dass der Vorfall extern via Staatsanwaltschaft untersucht wird. Im Stadtrat haben sowohl Peter Marbet (SP) und Seraina Patzen (JA) Vorstösse zum Thema eingereicht, im Grossen Rat verlangt Hasim Sancar (Grüne) eine Erklärung der Regierung.