Im Zwielicht tanzen die Verfluchten
Der heutige Kurzfilm erzählt von einer gespenstischen Walliser Sage.
Die Dämmerung legt sich übers Land, Schatten huschen durch die Altstadt. In der Ferne krächzt ein Rabe. Es ist die Zeit des Gratzugs, einer Totenprozession, in die sich die Seelen verstorbener Sünder Nacht für Nacht einreihen müssen, um ihre irdischen Vergehen auf ewig zu büssen. Ihr steiniger Weg führt sie bis hinauf zu den Gletschern. So will es eine Walliser Sage.
«Graatzug» von Jan Mühlethaler ist ein atmosphärisch verdichteter Tanzfilm: schummrig das Zwielicht, bedrohlich die Fratzen der Untoten, dräuend die Musik. Laut sind hier nur die Geräusche: Jeder Schritt dieser Gespenster hallt durch die kopfsteingepflasterten Gassen, das schwarze Wasser plätschert, der Wald scheint zu atmen. Wie ein verängstigter Passant späht die unruhige Kamera um die Ecke und wird zum Zeugen des gefürchigen Treibens, von dem man sich sonst nur am Lagerfeuer berichtet.
Der Berner Filmemacher Jan Mühlethaler drehte zuletzt den Videoclip zum Züriwest-Song «Goalie», dem Titelsong des Films «Dr Goalie bin ig». Einen Namen hat er sich mit Videos über die Skate- und Snowboardszene gemacht, später folgten ein Film über einen Töff-Freak aus Bern-Bümpliz und «Di wyssi Frou», ein Essayfilm über die Legende der weissen Frau im Belchentunnel.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch