Im Kopf der «Bestie»
Der Schweizer Schriftsteller Jürg Amann hat die Aufzeichnungen des Auschwitz-Kommandanten Rudolf Höss zu einem beklemmenden «Monodrama in sechzehn Stationen» verdichtet.

Nachdem er mit nüchterner Präzision über Bau und Betriebsweise der Krematorien sowie das Fassungsvermögen der Vergasungsräume referiert und die Zahl von 2,5 Millionen ermordeten Juden gemessen an den «Möglichkeiten der Vernichtung» mit dem Gestus des Experten als «viel zu hoch» bezeichnet hat, sagt Rudolf Höss, 1941 bis 1944 Kommandant des Konzentrationslagers Auschwitz: «Ich möchte hier noch betonen: Ich selbst habe persönlich nie Juden gehasst.»