Japans Prinzessin MakoIhre royale Hochzeit wurde zum Albtraum
Japans Prinzessin Mako heiratet endlich ihre bürgerliche Studienliebe. Die Hochzeit wird jedoch von Klatsch über einen Geldstreit und einem Trauma überschattet.

In wie gewohnt tadelloser Aufmachung betrat Prinzessin Mako am Sonntag den japanischen Kaiserpalast in Tokio. Die 29-Jährige war dort, um zum allerletzten Mal als Teil der kaiserlichen Familie an einer Zeremonie teilzunehmen. Denn wenn die Prinzessin nächsten Dienstag den Bürgerlichen Kei Komuro heiratet, scheidet sie aus der Kaiserfamilie aus und kehrt Japan den Rücken. Noch am Hochzeitstag wird die Nichte von Kaiser Naruhito aus dem kaiserlichen Anwesen ausziehen und in den USA ein neues Leben beginnen.
Die Parallelen zu Meghan und Harry sind unverkennbar.
Die Parallelen zum Megxit sind unverkennbar. Doch die japanische Prinzessin hat keine andere Wahl. Es ist ein altes kaiserliches Gesetz in Japan, dass weiblichen Mitgliedern der Titel aberkannt wird, wenn sie einen Bürgerlichen heiraten. Da die andere Option jedoch nur die Heirat mit einem männlichen Blutsverwandten wäre, kommt dies überaus häufig vor.
Und so verlobte sich die Prinzessin 2017 inoffiziell mit Komuro, den sie während ihres Studiums kennen gelernt hatte. Während sich die Prinzessin laut eigenen Aussagen von seinem Lächeln und seiner Ernsthaftigkeit angezogen fühlt, bewundert dieser das Selbstbewusstsein seiner Verlobten.
Geldstreit bringt erste Hochzeit zu Fall
Doch nur wenige Monate vor der geplanten Hochzeit im November 2018 wurde die Nation von einem Skandal erschüttert. Japanische Medien berichteten über finanzielle Schwierigkeiten in Komuros Familie. Konkret geht es um umgerechnet 32’000 Franken, die seine Mutter angeblich ihrem ehemaligen Verlobten schulden soll – unter anderem für Komuros Ausbildung.
Viele Japaner empörte der Gedanke, dass die Schulden mit Prinzessin Makos steuerfinanzierter Mitgift in Höhe von mehr als einer Million Franken beglichen werden könnten. Obwohl Komuro die Summe selber zahlen wollte, um den Streit beizulegen, war der Schaden angerichtet. Die Affäre hatte nicht nur das empfindliche öffentliche Ansehen der kaiserlichen Familie beschmutzt, sondern das Paar unter die mediale Lupe befördert.
Die Hochzeit wurde auf Eis gelegt, Komuro reiste nach New York, um dort Jura zu studieren und in einer Anwaltskanzlei zu arbeiten. Erst nach vier Jahren verkündete das Haushofamt Anfang Oktober das neue Hochzeitsdatum. Und teilte zugleich mit, dass bei der Prinzessin infolge der negativen Berichterstattung eine komplexe posttraumatische Belastungsstörung diagnostiziert worden sei.
Prinzessin Mako verzichtet auf Mitgift
Denn auch als Komuro letzten Monat nach drei Jahren zum ersten Mal wieder in sein Heimatland und zu seiner Verlobten zurückkehrte, wurde er am Flughafen von der japanischen Presse belagert. Nebst seinem eisernen Schweigen sorgte dabei vor allem seine neue Pferdeschwanzfrisur für einen landesweiten Shitstorm.
Obwohl die Prinzessin nun die umstrittene Mitgift abgelehnt hat, überschattet der ständige Klatsch über Komuro die Hochzeit noch immer. So werde auf die sonst am Hof üblichen traditionellen Hochzeitsfeierlichkeiten und traditionellen Zeremonien verzichtet.
Am Montag soll sich das Paar bei einem Treffen mit den Eltern der Prinzessin zum ersten Mal seit drei Jahren wieder gesehen haben. Mit seinen Schwiegereltern in spe besprach der Bräutigam gemäss Berichten den noch immer ungelösten Geldstreit. Fotos zeigten ihn dieses Mal ohne Pferdeschwanz – und stattdessen mit adrett frisiertem, kürzerem Haar.
Lisa Füllemann ist Redaktorin im Ressort Leben. Sie hat an der Universität Zürich Geschichte und Deutsche Literaturwissenschaft studiert.
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