Hoppe hoppe Reiter
Der Reitschule soll es an den Kragen gehen. Die bürgerliche BDP/CVP-Fraktion will den Machenschaften auf der Schützenmatte nicht länger zusehen. Als Vertrags-partnerin der Stadt habe die Interessengemeinschaft Kulturraum Reitschule (Ikur) versagt. 20 Jahre Duldung und Toleranz seien genug. Nur mit einer anderen, fähigen Leitung könne der Kulturbetrieb aufrechterhalten werden, heisst es in einem BDP/CVP-Vorstoss. «And now for something completely different»: So leitete die Komikertruppe Monty Python neue Kapitel ein, die sich aber oft nur wenig von den vorherigen unterschieden. So ist das auch hier. Akteure sind jetzt die Linken: SP und «GrüBü». Sie sorgen sich um die Sexsalons in der Lorraine, die von der Stadt 15 Jahre lang geduldet und toleriert wurden, aber nun verschwinden müssen. Es dürfe nicht sein, dass die Frauen irgendwo anschaffen müssten, heisst es in einem Vorstoss. Die Stadt solle ihnen eine Liegenschaft zur Verfügung stellen, in der sie ihrem Geschäft nachgehen könnten. Aber hallo, konterte umgehend die SVP-Fraktion: Auch nichthorizontale Gewerbler suchten geeignete Standorte in Bern, doch keine Stadtverwaltung schanze ihnen ein geeignetes Gebäude zu.Als konstruktive Vertreter des «solution journalism» unterbreiten wir einen Vorschlag zur Güte: Salons in der Reitschule! Der Ort ist schon jetzt gut erschlossen – verkehrsmässig gesehen, auch mit Parkplätzen. Der Name Reitschule würde die neue Nutzung gar nicht so unzutreffend umschreiben. Die unselige Verhärtung in der Politik würde endlich überwunden. Der Protest verbissener Reitschul-Aktivisten gegen alles Übel der Welt würde lustvoller, und das Verständnis biederer, rechtschaffener Salongänger für die No-Go-Area auf der Schützenmatte würde grösser.Markus Dütschler>
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