Hörenswertes Debüt
2006, als Vierzehnjähriger, trat er erstmals live in Bern auf. Im Rahmen der «Nacht der Musik» spielte «Vitus» alias Teo Gheorghiu im Kultur-Casino zusammen mit dem Berner Symphonieorchester ein Mozart-Klavierkonzert. Es war erst sein dritter Auftritt mit Orchester. Das Berner Publikum war überwältigt, ja gerührt durch den «Büebu», der da so meisterlich in die Tasten griff. Ein Jahr später kam das Wunderkind wieder, diesmal mit Mendelssohns 2. Klavierkonzert. Teo Gheorghiu war gewachsen, nicht nur an Statur. Seine Technik hatte sich verfeinert. Immer noch wirkte er ernst, kontrolliert. Jegliche Selbstinszenierung schien ihm fremd. Die Bühnenerfolge haben Gheorghiu nicht übermütig werden lassen. Das beweist seine Debüt-CD. Schumanns a-Moll-Klavierkonzert (mit dem er auch im Film «Vitus» auftritt) und Beethovens 3. Klavierkonzert hat er aufgenommen zusammen mit dem Musikkollegium Winterthur unter Douglas Boyd. Gheorghiu spielt konzentriert, kraftvoll und sensibel, er denkt den Notentext voraus. Sein schönes Legato atmet, sein Anschlag ist rund, ausbalanciert. Gheorghiu ist auf dem richtigen Weg. Seine solide Technik wird ihm ermöglichen, noch freier, noch persönlicher zu werden. Dass der hoch talentierte Pianist eines Tages nur noch Teo sein wird, wie es sein Wunsch ist (und nicht mehr «Vitus», an den die Plattenfirma wohl nicht ganz uneigennützig mit einem Kleber auf der CD erinnert), darüber besteht nach diesem rundum hörenswerten Debüt kein Zweifel. Marianne Mühlemann>
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