High Noon in Panmunjom
Urs Gerber leitete bis vor einigen Monaten die Schweizer Beobachtermission an der Grenze zwischen Nord- und Südkorea. Er freut sich über die Annäherung der Erzfeinde, doch der Friedenshype sei sehr fragil.

Delegationen aus Nord- und Südkorea haben sich diese Woche in Panmunjom getroffen, wo Sie jahrelang Wache gestanden haben. Was ging Ihnen durch den Kopf, als Sie das sahen?
Ich war überrascht, dass in so kurzer Zeit ein Treffen zustande gekommen ist und dass sogar bereits gewisse Ziele erreicht wurden. Wobei es das allerdings auch früher schon gegeben hat. Das geht in Korea viel schneller als in anderen Konfliktgebieten. Ausserdem ist es wichtig, dass die Konfliktparteien wenigstens wieder miteinander reden angesichts der grossen Spannungen und des hohen Vernichtungspotenzials auf beiden Seiten. Das stimmt mich positiv.