Hausdurchsuchung beim Whistleblower
Die Finanzkontrolle des Bundes wirft der Zentralen Ausgleichsstelle schwere Verfehlungen vor. Nun ermittelt die Justiz gegen einen Mitarbeiter, der auf die Missstände aufmerksam gemacht hat.

Seit Redaktion Tamedia im März erstmals Missstände bei der Zentralen Ausgleichsstelle (ZAS) in Genf aufgedeckt hat, kommen stetig weitere Ungereimtheiten ans Tageslicht. Gemäss Recherchen der «SonntagsZeitung» hat die Bundesanwaltschaft (BA) gegen Ex-Direktorin Valérie Cavero eine Strafuntersuchung eröffnet – wegen mutmasslicher Verstösse bei der Spesenabrechnung. Laut einem Buchhaltungsbeleg, der dem TA vorliegt, liess sich Cavero am 3. April 2013 rund 12'000 Franken aushändigen. Beim Bezug steht: «Vorschuss für Ausbildungsspesen». Das Geld zahlte Cavero erst unter erheblichem Druck zurück. Zudem soll sie mit ihrer Sekretärin auf ZAS-Kosten nach Stockholm an eine Möbelausstellung gereist sein und ihrer Assistentin einen 25'000 Franken teuren Kurs in «Luxusmanagement» finanziert haben. Cavero musste die ZAS im November 2013 verlassen. Über die Abgangsmodalitäten wurde Stillschweigen vereinbart.