Halbwahrheiten im Kondomstreit
Die Ecopop-Initianten wollen die Geburtenrate in Entwicklungsländern senken. Die Initiativgegner sehen darin «Herrenmenschentum». Experten zeichnen ein differenzierteres Bild.

«Birkenstock-Rassisten», «Neokolonialisten», «Herrenmenschentum»: Mit Etiketten dieses Zuschnitts versuchen Politiker jeglicher Couleur, die Ecopop-Initianten in die braune Ecke zu verbannen – zu deren Ärger. Diese Verunglimpfung, klagen die Initianten, verunmögliche eine sachliche Debatte speziell über den zweiten Teil ihrer Initiative, der den Fokus auf Massnahmen gegen das Bevölkerungswachstum im Ausland richtet. Demnach soll die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (Deza) zehn Prozent ihrer Entwicklungshilfe in die Förderung der selbstbestimmten Familienplanung investieren; das wären rund 150 Millionen Franken pro Jahr; heute bewegt sich das Engagement im zweistelligen Millionenbereich.