«Guttenberg wird noch die Konsequenzen zu tragen haben»
In Berlin wird bereits über ein Comeback des zurückgetretenen Verteidigungsministers diskutiert. Ein prominenter Politiker warnt vor einer verfrühten Rückkehr. Das juristische Nachspiel habe erst begonnen.

Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Wolfgang Böhmer (CDU) rechnet mit einem juristischen Nachspiel für Ex-Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg in dessen Plagiatsaffäre. «Wenn alle Vorwürfe zutreffen, die die Universität Bayreuth bislang geäussert hat, dann wird Herr zu Guttenberg noch Konsequenzen zu tragen haben», sagte Böhmer dem «Hamburger Abendblatt» laut Vorabbericht. Guttenberg hatte am Dienstag seinen Rücktritt erklärt, weil er entgegen seiner ehrenwörtlichen Erklärung Teile seiner Doktorarbeit aus anderen Quellen abgeschrieben hatte, ohne dies kenntlich zu machen.
Böhmer sprach sich dafür aus, Guttenberg die Möglichkeit für eine Rückkehr in die Politik zu geben. «Wenn er zurückkommen will, dann muss man ihm ehrlicherweise auch eine Chance geben», sagte der Regierungschef. Er warnte jedoch vor einem zu schnellen Comeback-Versuch. «Ich wäre dafür, erst einmal Zeit vergehen zu lassen und dieses Thema ruhen zu lassen», sagte der Medizinprofessor. Guttenberg solle erst einmal entscheiden, ob er überhaupt zurückkommen wolle.
Kritik der CSU an die Schwesterpartei
Böhmer wies die Kritik des CSU-Vorsitzenden Horst Seehofer zurück, wonach die CDU den zurückgetretenen Verteidigungsminister zu wenig unterstützt habe. «Die Solidarität zwischen Schwesterparteien kann nicht über gravierende Vorgänge hinwegsehen», sagte er. Zur Forderung Seehofers nach einem Krisengespräch mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sagte Böhmer, er wisse gar nicht, worin die Krise bestehen soll. Seehofer hatte zuvor die Kritik von Bundestagspräsident Norbert Lammert und Bildungsministerin Annette Schavan (beide CDU) an Guttenberg als nicht solidarisch bezeichnet.
dapd/jak
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