Gottéron noch nicht bereit
Davos trotz früher Führung 1:4 verloren und stehen damit morgen bereits unter Druck. Überdies wird Verteidiger Shawn Heins nach einer Matchstrafe wahrscheinlich fehlen.
Der HC Davos zeigte nach dem Schlussspurt in Spiel 7 gegen Lugano zum Halbfinalauftakt gegen Gottéron nur in den Startminuten Schwächen. Coach Arno Del Curto rüttelte sein Team mit einem Time-out nach 12:56 Minuten wach. Fünf Sekunden später gelang Florian Blatter nach gütiger Mithilfe von Fribourgs Goalie Sébastien Caron der Ausgleich. Die Forderung des Davoser Captains Marc Gianola, den Freiburger Goalie mit möglichst vielen Schüssen zu beschäftigen, um diesen dadurch zu Fehlern zu zwingen, zeitigte also schon früh Erfolg. Nach Carons Lapsus war Gottéron praktisch inexistent, Gefahr ging nur noch von der Linie mit Julien Sprunger, Andrei Bykow und Benjamin Plüss aus. Davoser Geduld Davos verstand es, der defensiv ausgerichteten Taktik der Gäste mit Geduld entgegenzutreten. Die Bündner liessen sich von den mit Fortdauer der Partie immer seltener werdenden Kontern nie düpieren. Stattdessen suchten sie mit schnellen Vorstössen immer wieder den Torerfolg. Nur 134 Sekunden nach dem 1:1 brachte die Siderser Playoff-Verstärkung Lee Jinman den HCD nach einem wuchtigen Antritt von Alexandre Daigle mit seinem vierten Tor im fünften Einsatz in Führung. In Langnau war der 33-jährige Kanadier vor zwei Jahren vorzeitig ausgemustert und in die Nationalliga B zurückgeschickt worden.Freiburger Chancen waren derart selten, dass schon früh kein Zweifel über den Sieger mehr bestand. Die Freiburger Akteure zeigten sich selbstkritisch. «Mit dem 1:1 hat Davos einen Schritt vorwärts gemacht, wir kamen damit nicht klar. Unser Backchecking hat nicht funktioniert, wir haben zu viele Zweikämpfe verloren», befand Benjamin Plüss in seiner Schnellanalyse. Trainer Serge Pelletier stellte in den eigenen Reihen fehlende Intensität und mangelhaftes Engagement fest. «Davos wollte diesen Sieg mehr als wir. Ich hoffe, wir können diese Intensität am Dienstag bringen.» Heins-Aktion mit Folgen Gottéron droht im bereits ausverkauften ersten Heimspiel überdies ein schweres Handicap. Captain Shawn Heins dürfte von Nationalliga-Einzelrichter Reto Steinmann wegen einer unsportlichen Geste gegen die Davoser Zuschauer aus dem Verkehr gezogen werden. Heins war nach Spielschluss von HCD-Supportern mit Gegenständen aller Art beworfen worden, weil er zuvor einem Sponsorenauto nicht Platz gemacht hatte. Daraufhin zeigte Heins dem Publikum den ausgestreckten Mittelfinger und wurde vom Schiedsrichterduo Kurmann/Stricker mit einer Matchstrafe belegt, die im Prinzip eine automatische Spielsperre nach sich zieht. Im Rapport, den Steinmann spätestens am Montag behandeln dürfte, wird für Heins wohl etwas strafmildernd gewertet, dass er massiv provoziert worden ist. Heins aber ist ein Gewohnheitstäter: Mit 174 Strafminuten war er bereits in der Qualifikation der meistbestrafte Spieler der Liga. (si/ger)Telegramm Seite 14>
Fehler gefunden?Jetzt melden.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch