Google startet Street View und wird selber beobachtet
Seit gestern ist Google Street View auch in der Schweiz aufgeschaltet. Der Datenschützer will ein scharfes Auge auf den Internetdienst werfen.
Zürich/Bern. - Gut zwei Jahre nach dem Start von Google Street View in den USA können nun auch Schweizer Strassen und Häuser im Internet virtuell erkundet werden. Neben grossen Städten wie Zürich, Bern, Genf oder Winterthur sind auch Ortschaften im Dreiseenland und im Berner Oberland abrufbar. Zudem gibt es Bilder von den grossen Verkehrsstrecken der Schweiz. Der Dienst ist an die digitalisierten Landkarten von Google gekoppelt. Mittels Bedienhilfe ermöglicht Street View, Orte auf der Google-Map in Rundumsicht auf Augenhöhe anzuschauen. Die 360-Grad-Panorama-Bilder von Strassen und Häusern hat Google in den letzten Wochen mit speziellen Kameras aufgenommen. Klare Auflagen Der eidgenössische Datenschutzbeauftragte Hanspeter Thür hatte Google klare Auflagen für Street View gemacht. So musste Google Personen informieren, bevor fotografiert wurde, und erkennbare Gesichter sowie Autonummern mussten zudem anonymisiert werden. Bis zum frühen gestrigen Nachmittag sind bei Thür keine Beanstandungen gegen den Dienst eingegangen. Er werde nun beobachten, wie sich die Situation entwickle, sagte Thür. Er will vor allem ein Augenmerk darauf haben, wie viele Beschwerden eingehen werden und wie Google auf allfällige Beschwerden reagieren werde. Google habe im Vorfeld den Bedingungen Thürs zugestimmt, wonach Menschen, die ihr Konterfei nicht auf Street View sehen wollen, auf einer Entfernung desselben bestehen dürfen. Sollte sich Google nicht daran halten, will Thür intervenieren. Eine Lösung zeichne sich derweil bei der Problematik der Rohdaten ab. Google habe nach den Bedenken der Datenschützer aus der Schweiz und verschiedenen europäischen Ländern entschieden, die Löschung der Rohdaten weltweit einheitlich zu regeln. Einen Zeithorizont für die Löschung gebe es zwar noch nicht, Google arbeite aber bereits an der Lösung des Problems, sagte Thür. Laufend gewachsener Dienst Seit dem Start in Amerika im Mai 2007 ist Street View laufend gewachsen. Heute kann man über 50 amerikanische sowie zahlreiche europäische, australische und japanische Städte virtuell begehen. (AP)
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