Firmenkauf in DeutschlandFeintool expandiert im Geschäft mit Elektrofahrzeugen
Das Lysser Industrieunternehmen übernimmt die deutsche Firma Kienle + Spiess mit ihren 872 Mitarbeitenden. Finanziert werden soll dies mit einer Kapitalerhöhung.

Feintool setzt zum Wachstumssprung im Geschäft mit Elektromotoren an. Das auf Feinschneiden und Umformen spezialisierte Unternehmen kauft dazu die in Sachsenheim bei Stuttgart ansässige Firma Kienle + Spiess. Diese liefert Rotoren und Statoren, also die leistungserzeugenden Teile eines Elektromotors oder eines Generators.
Feintool investiert seit einigen Jahren ins Elektroblechstanzen und damit ins Geschäft mit dem schnell wachsenden Markt für elektrifizierte Fahrzeuge. Jetzt werde der Ausbau mit der Übernahme von Kienle + Spiess beschleunigt und die technologische Basis erweitert, sagt Feintool-Chef Knut Zimmer. Seine Firma werde einer der führenden europäischen Hersteller von Motorkernen für batterieelektrische und für hybride Fahrzeuge, für Industrieantriebe und regenerative Energien.
Ein Drittel mehr Umsatz
Alle 872 Mitarbeitenden inklusive 16 Lernender von Kienle + Spiess an den Standorten in Deutschland und Ungarn werden übernommen. Die deutsche Firma erwartet im Geschäftsjahr 2021/2022 einen Umsatz von rund 190 Millionen Euro. Damit kommt Feintool neu auf einen Jahresumsatz von über 800 Millionen Franken.
Wie viel Feintool der bisherigen Kienle+Spiess-Besitzerin Sumitomo genau zahlt, wird nicht genannt. Die Lysser Gruppe plant zur Finanzierung der Übernahme und des weiteren Wachstums von Kienle + Spiess eine Kapitalerhöhung. Im Verlauf des ersten Halbjahres 2021 sollen so bis zu 200 Millionen Franken eingesammelt werden.
Die Hauptaktionärin der Feintool, die Artemis Group des Industriellen Michael Pieper, hat zugesagt, ihre Bezugsrechte auszuüben und darüber hinaus die Kapitalerhöhung bis zum vollen Betrag zu garantieren. An der Börse wurde der Schritt positiv aufgenommen. Der Aktienkurs von Feintool stieg am Dienstag um 6,2 Prozent.
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