Riesenslalom in Courchevel7 Jahre danach wird die Kämpferin belohnt
Sara Hector konnte ihr Knie kaum mehr belasten, nun bezwingt sie Mikaela Shiffrin. Derweil überzeugt Michelle Gisin als Zehnte erneut.

Alleine ihr Gesichtsausdruck spricht Bände. Sara Hector – Augen und Mund weit geöffnet – kann ihr Glück kaum fassen. «Es ist fantastisch, unglaublich, so überraschend», sagt sie. Eben hat die Schwedin den Riesenslalom von Courchevel gewonnen, dabei sogar die am Vortag an selber Stätte noch überragende Mikaela Shiffrin hinter sich gelassen. Es handelt sich um ihren zweiten Weltcup-Sieg – nach einer siebenjährigen Durststrecke. Entsprechend verständlich sind Hectors Emotionen.
2011 gewann sie an den Junioren-Weltmeisterschaften in Crans-Montana Gold im Riesenslalom, drei Jahre später holte sie im Weltcup ihren ersten Podestplatz. Doch gerade in dem Moment, als Hector durchzustarten schien, warf sie ein Kreuzbandriss inklusive Knorpelschaden weit zurück. Ihr Knie sei über Jahre nicht belastbar gewesen, erzählt SRF-Co-Kommentatorin Tina Weirather. Doch Hector gab nie auf – nun wird sie dafür nach ihrem 2. Platz am Vortag belohnt.

Da war es Michelle Gisin, welche mit ihrem 3. Platz für ein Märchen sorgte. 24 Stunden später unterstreicht die Engelbergerin ihre aufsteigende Form. Rang 10 ist ein hervorragendes Resultat, bedenkt man, dass sie vier Rennen in sechs Tagen bestritten hat – und wegen der Erkrankung am Pfeifferschen Drüsenfieber im Sommer kaum richtig trainieren konnte. «Dass ich das so prästiere, ist sensationell», sagt Gisin. Die beiden Rennen in Courchevel sieht sie als grosse Bestätigung, auf dem richtigen Weg zu sein.
Sechs Schweizerinnen in den Punkten
Nach dem Exploit vom Vortag (9.) durfte Camille Rast erstmals in den Top 30 starten – und sie nutzte ihre Chance (12.). Vorab mit dem zweiten Lauf zufrieden sein kann Wendy Holdener (16.), weil sie im Gegensatz zum Morgen angriffig und entschlossen fuhr. Auch Simone Wild (18.), Andrea Ellenberger (25.) und Corinne Suter (26.) holen Weltcup-Punkte. Sechs Schweizerinnen im zweiten Lauf, das ist eine bemerkenswerte Leistung – zumal Teamleaderin Lara Gut-Behrami wegen einer Coronaerkrankung gefehlt hat.
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