Extinction Rebellion blockieren Autoverkehr in Bern
Um auf den Klimawandel aufmerksam zu machen, haben Aktivisten am Sonntag in Bern vorübergehend mehrere Strassen blockiert.

An mehreren Verkehrsknotenpunkten in der Stadt Bern haben kleine Gruppen der Klimabewegung Extinction Rebellion am Sonntag den Autoverkehr gestoppt. Wie Videos auf der Facebook-Seite der Organisation zeigen, wurden Autos am Nordring, an der Brunngasshalde, am Helvetiaplatz, an der Effingerstrasse und schliesslich am Bahnhofplatz während jeweils rund 5 Minuten aufgehalten.
Mit einer «Unterbrechung des Weihnachtsverkaufs» wollen die Protestierenden auf ihre Forderung nach «umgehenden Massnahmen der Politik gegen die Biodiversitäts- und Klimakatastrophe» aufmerksam machen, wie sie in einer Medienmitteilung schreiben. «Wir rufen Bern dazu auf, sich dem zivilen Ungehorsam anzuschliessen, zu rebellieren und damit ihr diesjähriges Geschenk einer lebenswerten Zukunft zu widmen.»
Bereits am Samstag hatten rund 500 Mitglieder von Extinction Rebellion eine zentrale Strasse in Lausanne blockiert. Die internationale Bewegung sorgte in diesem Jahr mit Aktionen des zivilen Ungehorsams in mehreren europäischen Städten für Schlagzeilen.
«Beschützen, statt beschenken»
Auf Anfrage sagt Deborah Bugmann von Extinction Rebellion Bern, ihre Gruppe habe ein gewisses Verständnis für den weihnachtlichen Konsum, den sie mit ihrer Aktion vorübergehend behinderten. «Wir wollen niemanden verurteilen», sagt sie. Vielmehr rufe man die Leute dazu auf, sich an ihre Werte zu erinnern. «Der Sinn von Weihnachten ist eigentlich nicht Massenkonsum, es ist das Fest der Liebe und der Besinnung. Man sollte seinen Nächsten beschützen, statt beschenken.»
Bei der samstäglichen Kundgebung von Extinction Rebellion in Lausanne ist es zu rund 90 Festnahmen gekommen. Der Protest in Bern ist jedoch friedlicher verlaufen. «Wir hatten mit der Polizei Kontakt und haben erklärt, was wir tun wollen», so Bugmann. Da die rund 20 Protestierenden den Verkehr nur während kurzer Zeitabschnitte aufhielten, habe sie die Polizei gewähren lassen, sagt sie.
Dominik Jäggi, Sprecher der Kantonspolizei Bern, bestätigt, dass man von der Aktion Kenntnis habe. Eine Patrouille habe die Kundgebung erstmals um 13.30 Uhr beim Viktoriarain festgestellt und im Laufe des Nachmittags seien mehrere Meldungen wegen der kurzzeitigen Verkehrsblockaden bei der Einsatzzentrale eingegangen. «Unsere Polizisten hatten mehrmals kurz Kontakt zu den Teilnehmenden. Zur unbewilligten Kundgebung werden noch weitere Abklärungen getroffen, aber vor Ort waren keine unmittelbaren Massnahmen nötig.» Die Beteiligung an einer Kundgebung sei nicht per se strafbar, auch wenn sie nicht bewilligt sei, fügt Jäggi hinzu.
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