EWB ist warm für Erdwärme
Energie Wasser Bern (EWB) möchte Erdwärme nutzen. Ein konkretes Projekt gibt es aber vorerst nicht. Ein solches wird nun im Stadtrat gefordert.
Die Fraktion GB/JA des Berner Stadtrats verlangt per Postulat die Förderung von Geothermie-Projekten. Der Berner Gemeinderat solle das Anliegen bei Energie Wasser Bern (EWB) einbringen. Allerdings müssten weitere Partner – Bund, Kanton, Wirtschaft, Wissenschaft und allenfalls private Bauherrschaften – beigezogen werden, so die GB/JA-Fraktion.
Die Verwendung von Erdwärme zur Energiegewinnung führt zunächst über eine Machbarkeitsstudie. Geothermie ist gemäss den Grundsätzen betreffend den EWB-Ökofonds eine förderungswürdige Energienutzung. Dazu gehören Forschungs- und Entwicklungsvorhaben, Pilotprojekte, Bau und Betrieb von Anlagen. Diverse kleinere Erdsonden mit Wärmepumpen auf Stadtgebiet liefern heute bereits Wärme für Wohnhäuser und Gemeinschaftssiedlungen. Laut GB/JA könnte ein grösseres Projekt einen substanziellen Beitrag an die städtische Energieversorgung und zur Reduktion von CO2 leisten.
Fachperson gesucht
Bei EWB stehen die Türen für Erdwärme offen: «Wir sind vom Potenzial überzeugt», sagt EWB-Sprecher Thomas Hügli. EWB ist Mitglied der Schweizerischen Vereinigung für Geothermie. Zudem werde momentan eine Fachperson im Produktionsbereich rekrutiert, die das nötige Wissen bezüglich Geothermie mitbringe. Ein konkretes Projekt liegt aber nicht vor. Falls ein solches lanciert werde, «sind wir daran interessiert und werden eine Beteiligung prüfen», so Hügli. Über das Potenzial an Erdwärme in der Region Bern liegen laut Hügli keine systematischen Studien vor.
Optimistisch zeigte sich kürzlich Roland Wyss von der Schweizerischen Vereinigung für Geothermie: Im Kanton Bern seien die Möglichkeiten zur Nutzung von Erdwärme vorhanden («Bund» vom 15. 12.). Die gleichen Erdschichten mit Wassertemperaturen über dem Siedepunkt, die in St. Gallen angebohrt werden, gebe es auch südlich von Bern. In Teuffenthal unweit von Thun stiessen Geologen Anfang der 90er-Jahre bei der Suche nach Erdgas auf 150 Grad heisses Wasser. Die Stadt St. Gallen plant die Nutzung von Erdwärmewasser von weit über 100 Grad aus einer Tiefe von 4,5 Kilometern. Damit könnte auch Strom produziert werden. Projekte gibt es in Basel und Zürich. (dv)
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