Euro-Franken-Kurs zeitweise unter 1,07
Die politischen Turbulenzen weltweit machen den Schweizer Franken zur beliebten Fluchtwährung.

Der Franken ist im November gegenüber dem Euro unter Aufwertungsdruck geraten. Einerseits ist der Schweizer Franken weiterhin als sicherer Hafen gefragt, andererseits schwächte sich der Euro ab. Anfang Oktober mussten für einen Euro noch fast 1,10 Franken bezahlt werden. Seitdem ist der Euro-Franken-Kurs kontinuierlich gefallen. Zeitweise notierte der Kurs sogar unter der 1,07-Franken-Schwelle.
Verantwortlich für den Rückgang sei nach wie vor die Funktion des Schweizer Franken als Fluchtwährung in unsicheren Zeiten, sagte UBS-Analyst Thomas Flury gegenüber der Nachrichtenagentur sda. Politische Risiken wie die US-Präsidentenwahl oder auch die kommende Volksabstimmung in Italien über eine Verfassungsreform machen den Franken bei Investoren attraktiv. Die jüngste Abschwächung des Euro hat das Währungspaar zusätzlich belastet. Die europäische Gemeinschaftswährung verlor im Zuge der ausgeprägten US-Dollar-Nachfrage deutlich an Wert.
Die Zinsentscheide der EZB und der US-Notenbank Fed im Dezember dürften für weitere Schwankungen im Euro-Franken-Kurs sorgen, wie der Devisenexperte ausführte. Wirtschaftlich gesehen geht es Europa jedoch besser. Deswegen sollte sich der Kurs wieder stabilisieren.
SNB kampfbereit
Die Nationalbank zeigt sich weiterhin gewillt, gegen die Frankenstärke anzukämpfen. Wie SNB-Direktoriumsmitglied Andréa Maechler am Donnerstag in einer Rede in Genf sagte, ist für weitere Zinssenkungen im negativen Bereich noch Spielraum vorhanden. Laut Thomas Flury dürfte die Nationalbank zu dieser Massnahme allerdings erst bei einer weiteren Lockerung der Geldpolitik im Euroraum greifen und ihr «Pulver» bis dahin noch nicht verschiessen.
Zudem betrachte die Nationalbank nicht nur den Franken-Kurs zum Euro sondern auch die Entwicklung gegenüber anderen Währungen. Bei einem stärkeren US-Dollar würde die SNB tendenziell einen tieferen Euro-Franken-Kurs eher tolerieren.
SDA/thu
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