Schauspielerin Gulshan Sheikh«Ich fühle mich im Schweizer Fernsehen nicht repräsentiert»
Die Bernerin plädiert für Rassismus als Schulfach und findet Diskussionen über die Hautfarbe absurd. Die Reduktion auf ihren Migrationshintergrund macht sie rasend.

«Du wirst es in diesem Beruf richtig hart haben, als Frau und dann noch mit Migrationshintergrund.» Diese Worte gab ein Dozent Gulshan Sheikh nach ihrer Abschlusspräsentation an der Schauspielschule in Hamburg mit auf den Weg. Auf ihren vorgetragenen Monolog ging er gar nicht erst ein. «Mein erster Gedanke war, dass es niemand von uns leicht haben wird, weil Schauspielerin schlicht kein einfacher Beruf ist und die Welt nicht auf dich wartet», sagt die Bernerin. Erst danach ist ihr bewusst geworden, worauf sie da gerade reduziert worden ist.
Gulshan Sheikh ist nicht eine, die so etwas auf sich sitzen lässt. Sie hat das Gespräch mit dem Dozenten gesucht, und dieser hat sich entschuldigt. Dass sie eine der Ersten ihres Jahrgangs war, die einen Stückvertrag erhalten hat, erzählt sie mit Genugtuung. «Schlussendlich hat es mir geholfen, dass ich eben genau so bin, wie ich bin.»