Eritreer sind Flüchtlinge mit Imageproblem
In den letzten Monaten wurde der Ruf der Eritreer in der Schweiz immer schlechter. Die beziehen lieber Sozialhilfe, als zu arbeiten, lautet der Vorwurf. Eine Suche nach seinen Ursachen – und nach der Realität.

Einer von ihnen trägt ein T-Shirt, auf dem in roter Schrift «Switzerland» steht. Und genau darum geht es an diesem Donnerstagabend im Sitzungsraum der katholischen Hochschulgemeinde am Zürcher Hirschengraben: um die Eritreer und die Schweiz. Die drei Frauen und zwölf Männer sind hier, weil sie ihre eritreischen Landsleute bei der Integration unterstützen möchten. Die Brücke zur Schweizer Gesellschaft schlagen. Ab und zu unterdrückt einer von ihnen ein Gähnen, manche kommen direkt von der Arbeit. Vom Strassenlärm draussen hört man trotz der grossen Fenster wenig, als Kursleiter Ron Halbright die Teilnehmer begrüsst. Neben ihm liegen sechs Namensschilder, die unbenutzt bleiben werden.