Energieverbrauch in der Stadt tiefer als in der Agglomeration
Wer in der Kernzone wohnt, hat nicht den Drang, in die Natur zu fahren, wie eine Studie zeigt.
Die Siedlungsform hat einen Einfluss auf das individuelle Mobilitätsverhalten der Bewohner. So hat Sébastien Munafõ von der ETH Lausanne in seiner Dissertation grundsätzlich festgestellt: Je dichter die Siedlung gebaut ist, desto weniger Kilometer legen die Einwohner im Alltag zurück. Die zurückgelegten Distanzen bei sporadischen Ausflügen oder Reisen sind jedoch umso grösser.
Munafõ hat für seine Arbeit unter anderem die Daten des «Microzensus Mobilität und Verkehr» von 2010 ausgewertet und zudem eine Reihe von Interviews durchgeführt. Was generell gilt, trifft auch in Zürich zu. Wer in der Kernstadt wohnt, ist insgesamt (Alltag, Ausflüge, Reisen) mit gut 27 000 Kilometern pro Kopf deutlich mehr unterwegs als Bewohner in der Agglomeration und im Umland von Zürich (siehe Grafik). Allerdings: Der Energieverbrauch ist bei Städtern tiefer als bei Einwohnern in der Peripherie. Sébastien Munafõ begründet dies in seiner Studie mit dem Mobilitätsverhalten: Menschen in dichter besiedelten Gebieten sind häufiger mit dem öffentlichen Verkehr unterwegs, während in der Agglomeration und der Peripherie das Auto das bevorzugte Verkehrsmittel ist.
Was die Studie zudem ergab: Es ist kein «Kompensationseffekt» feststellbar. Damit wird der Drang der Städter beschrieben, regelmässig aus der Stadt in Naturerholungsgebiete zu fahren, weil die Kernstädte zu eng werden. Wer sich für die dicht bebaute Stadt entscheidet, so die Untersuchung, ziehe bewusst diesen Wohnort vor, weil er die unterschiedlichen Angebote wie Shopping und kulturelle Einrichtungen dem Naturerlebnis vorziehe. So seien auch sporadische Reisen zum Beispiel oft Städtetrips. (lae)

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