Eklat bei UNO-Vollversammlung
Der iranische Präsident Ahmadinejad hat einmal mehr für Aufruhr gesorgt. Vor der UNO-Vollversammlung bezichtigte er die USA, hinter den Anschlägen vom 11. September 2001 zu stecken.
Mit scharfen Angriffen auf den Westen hat der iranische Präsident Mahmoud Ahmadinejad am Donnerstag für einen Eklat vor der UNO-Generalversammlung gesorgt. Ahmadinejad sprach von Verschwörungstheorien, wonach möglicherweise die USA hinter den Anschlägen vom 11. September 2001 steckten. Einige hätten spekuliert, die Terrorakte seien auf diese Weise verübt worden, um zu versuchen, das Überleben des israelischen Staates zu sichern, sagte Ahmadinejad in New York. Die amerikanische Delegation verliess daraufhin demonstrativ den Saal.
Der iranische Präsident kritisierte ausserdem die US-geführten Kriege im Irak und in Afghanistan scharf. Die von religiösen Gruppen in den USA angedrohte Koranverbrennung sei ein Akt des Bösen. «Dies ist der Koran, dies ist die Bibel, ich habe vor beiden heiligen Büchern respekt», sagte Ahmadinejad und hielt dabei beide Bücher in seinen Händen.
Im vergangenen Jahr hatten aus Protest gegen antisemitische Äusserungen Ahmadinejads bei der UN-Vollversammlung zahlreiche Delegationen den Saal verlassen, darunter auch die deutsche. Die Rede des iranischen Präsidenten war damals durchsetzt mit antiisraelischen und antisemitischen Angriffen.
Demonstrationen vor UN-Sitz
Vor dem Sitz der Vereinten Nationen in New York demonstrierten gleichzeitig rund 800 Menschen gegen die Teilnahme des iranischen Präsidenten an der Generaldebatte der UNO-Vollversammlung. «Ahmadinejad ist ein Terrorist», riefen die mit Plakaten und iranischen Fahnen ausgerüsteten Demonstranten am Donnerstag. «Es ist Zeit für die internationale Gemeinschaft aufzuhören, mit Ahmadinejad Geschäfte zu machen», sagte Ali Safawi, Mitglied des Nationalen Widerstandsrats des Iran, in dem sich zahlreiche im Exil agierende iranische Oppositionsgruppen zusammengeschlossen haben.
Das iranische Volk müsse «endlich den demokratischen Wandel» bekommen, den es verdiene. Die Teilnehmer des Protests forderten auch lautstark einen Machtwechsel im Iran. Sie skandierten für die Widerstandsrat-Vorsitzende Mariam Radschawi und hielten Portraits von ihr in die Höhe. Um die Unterdrückung im Iran zu verdeutlichen, spielten einige der zumeist iranischstämmigen Demonstranten auf einem Podium Szenen einer Steinigung und einer Hinrichtung mit dem Strang nach. Die Todesstrafe ist im Iran weit verbreitet. An den Protesten beteiligten sich auch Sympathisanten der oppositionellen Volksmudschahedin, die auch dem Widerstandsrat angehören und die auf der US-Liste der Terrororganisationen stehen.
sda/afp/dapd/ske
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