SCL Tigers siegen spektakulärEishockeyherz, was willst du mehr?
Die Langnauer verspielen in der Schlussminute einen 5:3-Vorsprung, doch Harri Pesonen sorgt gegen Lugano in der Verlängerung für ein Happy End. Es ist der dritte Sieg in Folge für die Tigers.

Wer wissen will, wie es auf dem Eis gerade läuft, der muss nur in die Miene von Chris McSorley blicken. Und der Blick des Lugano-Trainers, er ist zur zweiten Pause sehr, sehr giftig. Derweil liegt sich der Tigers-Anhang auf den Rängen in den Armen. Eben schoss Anthony Huguenin das 5:3, ein paar Hundertstelsekunden vor der Sirene. Die Luganesi scheinen geschlagen.
Aber McSorley wäre nicht McSorley, würde er nicht für den ultimativen Finish sorgen: Ohne Torhüter und mit sechs Feldspielern gelingt Lugano in der Schlussminute der regulären Spielzeit der Ausgleich, zweimal trifft Libor Hudacek.
Es ist irgendwie logisch, endet dieses spektakuläre Spiel in der Verlängerung. Und es ist zumindest nicht unverdient, behalten die SCL Tigers dank Harri Pesonens Geschoss zum 6:5 den Extrapunkt.
Huguenin versteht das Spiel mit der Uhr
Eishockeyherz, was willst du mehr? So lässt sich das Geschehen in der Ilfishalle am treffendsten beschreiben. Nach vier Minuten liegen die Luganesi bereits 2:0 in Front, weil sie frischer wirken und die Langnauer mit ihren Kontern eiskalt bestrafen. Aber so unglücklich der Start für die Gastgeber verläuft, so resolut fällt dafür ihr Steigerungslauf aus.
Zunächst verwertet Flavio Schmutz den Abpraller nach einem Schuss Alexandre Greniers (14.). Dann stürmen Jesper Olofsson und Harri Pesonen im Powerplay los, wobei sich Letzterer als Torschütze eintragen lässt, die Scheibe aber eigentlich von Lugano-Verteidiger Mirco Müller zum 2:2 ins Netz spediert wird. Und es kommt für die Langnauer noch besser: Weil Anthony Huguenin Davide Fadani zwölf Sekunden vor der ersten Pause mit einem Slapshot erwischt. Dabei macht der italienische Nationaltorhüter in Diensten Luganos – nicht zum einzigen Mal an diesem Abend – keine gute Falle.
Vor Wochenfrist erst erreichten die SCL Tigers gegen Ajoie den ersten Heimsieg in dieser Saison – nach acht Niederlagen de suite. Und dieses Erfolgserlebnis scheint der Equipe von Jason O’Leary ordentlich Selbstvertrauen gegeben zu haben. Weil sie auf einmal eine beeindruckende Effizienz an den Tag legt: Im zweiten Drittel lautet das Schussverhältnis 5:18 aus Emmentaler Optik, aber aus diesen fünf Abschlüssen resultieren durch Jesper Olofsson (13. Saisontor) und Huguenin zwei Tore.
Schmutz und Weibel verletzt out
Der dritte Sieg in Folge aber hat für die SCL Tigers einen bitteren Nachgeschmack: Weil sich Flavio Schmutz und Keijo Weibel verletzen, das Langnauer Lazarett damit nun bereits acht Spieler zählt.
Am Samstag geht es für die SCL Tigers nach Genf. Dabeit bietet sich ihnen eine ausgezeichnete Chance, die Siegesserie auszubauen. Denn der Playoff-Finalist der letzten Saison befindet sich im Kriechgang, nur zwei der letzten zehn Partien konnte er gewinnen.
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