Eröffnungsstück bei AuawirlebenEine Ohrfeige für den Kontinent der Ausbeutung
Hart, aber wahr: Das Stück «Sinfonie des Fortschritts» aus Moldau ist eine Stand-up-Tragedy über das Elend der europäischen Arbeitsmigration.

Man fühlt sich erschlagen am Ende. Und überwältigt von diesem ungeheuren Textbrocken, den die Regisseurin und Autorin Nicoleta Esinencu aus Moldau zur Eröffnung des Theaterfestivals Auawirleben in die Dampfzentrale gewälzt hat. «Sinfonie des Fortschritts» heisst das Stück; es ist ein Bericht über das himmelschreiende Unrecht, das jenen widerfährt, die als osteuropäische Arbeitsmigrantinnen und -migranten in den Westen kommen. Sie schuften auf Spargelfeldern und in Schlachthöfen, pflegen Babys und Alte oder fahren die Pakete aus, die wir bei Amazon bestellen.