Eine Million mehr für grosse Bieler Kulturinstitutionen
Die künftig noch fünf grössten Kulturinstitutionen der Stadt Biel sollen ab 2012 jährlich eine Million Franken Subventionen mehr erhalten als heute. Diesen Vorschlag schickt das Leitungsgremium der Regionalen Kulturkonferenz Biel in die Konsultation.
Bis Ende Januar erhalten nun die 45 in der Konferenz vereinten Gemeinden der Region Biel, die Stadt Solothurn und der Kanton Bern Gelegenheit, sich zu diesem Vorschlag zu äussern. Stimmen sie zu, erhalten die fünf Kulturinstitutionen in der Subventionsperiode 2012 bis 2015 pro Jahr 17,3 Millionen Franken.
Auf diesen Vorschlag hat sich der Gemeinderat der Stadt Biel und das Leitungsgremium der RKK nach «sehr komplexen» Verhandlungen geeinigt, wie der Bieler Kulturdirektor Pierre-Yves Moeschler am Dienstag in Biel vor den Medien sagte. Der Bieler Gemeinderat kommt damit auf eine vor ein paar Jahren gemachte Aussage zurück, er wolle die Kultursubventionen nicht erhöhen.
Hintergrund dieses Entscheids ist der Wille, das Theater Biel Solothurn und das Sinfonieorchester Biel per 2012 zu fusionieren. Ein Bericht des externen Basler Beraters Cyrill Häring hatte im Juni aufgezeigt, dass entweder mehr Geld für die künftige Organisation bereitgestellt werden muss (Variante A) oder Leistungskürzungen und ein Stellenabbau droht (Variante B).
Der Bieler Gemeinderat hat sich nun für eine «Variante B » ausgesprochen, wie Moeschler sagte. Pro Jahr soll das künftige Theater Orchester Biel Solothurn (TOBS) abgesehen vom Teuerungsausgleich 300'000 Franken mehr pro Jahr erhalten als die beiden heutigen Institutionen zusammen. Insgesamt sind das 11,1 Millionen Franken pro Jahr.
«Mindestprofil» für TOBS definiert
In dem in die Mitwirkung geschickten Bericht steht, dass das TOBS einen Dreispartenbetrieb führen soll und mindestens 24 Schauspielproduktionen, mindestens 16 Musiktheaterproduktionen und mindestens 24 eigenproduzierte Sinfoniekonzerte pro Subventionsperiode kreieren respektive aufführen soll. Das entspricht beim Schauspiel einer Reduktion gegenüber heute von acht und bei der Oper um vier Aufführungen, wie es an der Medienkonferenz hiess.
Häring bezeichnete dieses neue Mindestanforderungsprofil fürs TOBS als «Plus» der neuen Planung. So könnten die beiden Institutionen Schwerpunkte setzen und bekämen die nötige Flexibilität.
Ziel der neuen Organisation müsse es aber sein, trotz dieses Mindestanforderungsprofils dem heutigen Angebot möglichst nahe zu kommen, sagte am Rand der Medienkonferenz Johannes Friedli, Stiftungsratspräsident des Theaters Biel Solothurn. Sonst drohe den beiden Profi-Ensembles dennoch Gefahr. Nun müssten aber zuerst einmal die Businesspläne ausgearbeitet werden.
Mehr Geld für alle ausser CentrePasquArt
Nicht nur das TOBS soll ab 2012 mehr Geld erhalten, sondern auch die Stadtbibliothek Biel, das Neue Museum Biel NMB (bisher Museum Schwab und Museum Neuhaus - auch sie werden per 2012 fusioniert) und die Fondation des spectacles français, also die französischsprachigen Theaterproduktionen.
Diese Institutionen sollen pro Jahr in dieser Reihenfolge 143'000, 410'000 und 180'000 Franken mehr erhalten. Die Subventionen für das CentrePasquArt bleiben gleich. Alle Institutionen erhalten zudem den Teuerungsausgleich.
Ab 2012 gilt in den Bieler Regionsgemeinden ein neuer Finanzierungsschlüssel. Bisher wurden die Anteile der einzelnen Gemeinden zu 50 Prozent pro Kopf der Bevölkerung und zu 50 Prozent gewichtet nach Steuerkraft gerechnet. Neu ist für die Beiträge der Gemeinden nur noch die Einwohnerzahl massgebend.
SDA
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