Eine engagierte Leserschaft
Eine Zumutung für BernEs ist eine glänzende Idee, mit einer Petition zum Widerstand aufzurufen. Eine andere Sache ist, ob das den Zürcher Medienmogulen Eindruck macht. Die grosse Enttäuschung ist, dass auch ein mit einem «von» gekröntes Bernergeschlecht nur so lange zu einem schwierigen Medienumfeld in Bern steht, wie die Kasse stimmt. Wenn nicht, bestehen keine Hemmungen, den «Bund» den Zürchern auszuliefern.Die zwei Lösungen, die zur Entscheidung anstehen, sind beide eine arge Zumutung für Bern. Während eine Verbindung mit dem «Tagi» noch verdaut werden könnte, hätte die Variante, mit der Berner-Zeitung zu fusionieren, eine Abo-Kündigung meinerseits zur Folge. Unter dem BZ-Dach würde wohl auch der «Kleine Bund» sofort exekutiert, weil sich die BZ-Leserschaft kaum dafür interessieren würde. Ich lese den «Bund» täglich. Diese Zeit ist immer gut investiert. Weil bekanntlich die Hoffnung zuletzt stirbt: Petition unterschreiben!René BucherNiederwangenDer Bund darf nicht sterbenEine meiner zahlreichen Tanten wohnt in Bern. Meine Berner Tante fragte mich kürzlich: «Soll ich den ,Bund‘ wieder abonnieren? Ich lese ihn doch immer weniger, du weisst ja, wegen der Augen... » «Zahlst du Kirchensteuer?», fragte ich. «Ja», sagte sie unsicher: «Warum fragst du?» Und ich: «Gehst du denn in die Kirche?» Sie, etwas verlegen: «Jaaa, eigentlich immer seltener...»Vor einiger Zeit sah ich als Werbegag Todesanzeigen von Zeitungen. Zeitungen sind aber doch keine Menschen. Aber wenn die Zeitungen Menschen wären, dann hätten sie wahrscheinlich Zeitungen. Und Kirchen. Aber eben: Zeitungen sind keine Menschen. Und doch kommen dauernd «Todesanzeigen». Dabei «sterben» Zeitungen doch gar nicht. Weder eines natürlichen Todes noch eines gewaltsamen. Die Sache ist nämlich die: Zeitungen werden regelrecht umgebracht. Mit dem Taschenrechner in der Hand. Mit gezogenen Statistiken. Mit gezückten Einschaltquoten. Auf Werbekampagnen, die nicht gegen sie unternommen, sondern die ihnen entzogen werden. Mit Werbeblöcken, die nicht mehr auf sie geworfen werden. Hurra! – die Besseren haben gesiegt! Der Kommentator jubelt. Seine Stimme überschlägt sich. Und schon am Wochenende danach sind alle Fahnen auf den Balkonen ausgewechselt...Auch als Geschenke eignen sich Zeitungsabonnements manchmal besser als alkoholische Getränke und kurzfristige Euphorien. So hatte die einzige noch übrig gebliebene linke Tageszeitung der Schweiz, der Genfer «Courrier», vor einem Jahr die Idee, eine Nummer mit «trompe-l'oeil» als veritables Weihnachtspaket «verpackt» erscheinen zu lassen. Meine Berner Tante fragte mich also: «Soll ich den ,Bund‘ wieder abonnieren, obwohl ich immer schlechter sehe?» «Ja!», sagte ich: «Abonniere ihn unbedingt! Um Himmels willen: Abonniere ihn weiter!»Hans Peter Gansner,GenfSchriftstellerWas der «Bund» mir bietetWarum will ich den «Bund» retten helfen? Weil mich der «Bund» mit der Themenseite, der Gesellschafts-, Arbeits-, Reise- und Wissensseite einlädt, Neues zu erfahren durch eine differenzierte, vielseitige, heitere, intelligente, aufwühlende Berichterstattung. Weil mir der «Bund» ein Stück Heimat verleiht, in dem ich mich durch die Texte gefordert und bestätigt fühle in vielen Sichtweisen. Weil mich die Texte oft zum Nach- und Weiterdenken und Diskutieren anregen. Weil mir der «Bund» Orlando, Apropos, Gary Larson, das Samstagsinterview, schöne starke Fotos und das «NZZ Folio» beschert und weil der «Bund» kulturelle Beiträge «feilbietet», die meine Neugierde wecken. Der «Bund» verführt und ermuntert zu neuem Sehen und Lesen. Es gäbe noch vieles aufzuzählen. An dieser Stelle einmal einen grossen Dank an die «Bund»-Macher und -Macherinnen! Alle die dem «Bund» ein Weihnachtsgeschenk machen wollen: Petition unterzeichnen unter www.rettet-den-bund.ch.Lisa HuberBern>
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